Über "Tagtraum und Trunkenheit einer jungen Frau" von Clarice Lispector
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„Rilke schreibt 24 Gedichte über die Rose. Aber Clarice Lispector lässt uns das stille Atmen einer Rose erleben.“ So schreibt die französische Literaturtheoretikerin Hélène Cixous über die 1920 in der Ukraine geborene und in Brasilien aufgewachsene Schriftstellerin Clarice Lispector. In den Kritiken über die anlässlich Lispectors 100. Geburtstages wieder-, zum Teil auch erstmalig auf Deutsch veröffentlichten Erzählungen ist von unterhaltsam „schräger Figurenzeichnung“, von „melancholischer Ironie“ und „existenzieller Komik“ die Rede. Tisch und Stuhl scheinen unter Lispectors immer von Dringlichkeit gelenktem Blick zu Fleisch zu werden, ein Ei begegnet uns als so faszinierendes, wie unnahbar-gefährliches Ding. Gemeinsam wollen wir uns einer Auswahl von Erzählungen annähern, die auch nach mehr als einem halben Jahrhundert nichts von ihrer Modernität eingebüßt haben. Wir werden uns im Gespräch auf diejenigen Texte konzentrieren, die in uns den größten Anklang gefunden haben. Entsprechende Anregungen der Teilnehmenden werden aufgegriffen. Wir freuen uns auf ein ergreifendes Lektüre-Erlebnis und eine lustvolle Diskussion!
Gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg im Programm Kunst trotz Abstand