Fluss-Gedichte
Veranstaltungsdaten
Wie sie sich winden, die Flüsse, durchs starre Land. Ihr Gluckern verlacht die Orte, denen sie immer den nassen Rücken kehren. Aber wohin gelangt eigentlich, wer ihnen folgt? Nicht ohne Grund plappern die Flüsse immer mal wieder mit am mäandernden Wort der Dichter:innen. Friedrich Hölderlin geht nur ein paar Schritte am trauten Neckar spazieren und schon hat es ihn fortgerissen, dorthin, “wo aus grüner Nacht die Pomeranze blinkt und der Mastixbaum vom Harze träuft”, und, achja, zum Olymp. Rimbaud folgt galoppierend einem matrosenlosen, trunkenen Schiff - oder ist es Ophelia im schäumenden Kleid? In dieser zwischen/lese widmen wir uns anhand ausgewählter Beispiele dem Fließenden als dem ortlosen Ort der Dichtung, deren Hauptanliegen die Verflüssigung alles Allzufesten, ein quirliger Abschied vom Sesshaften zu sein scheint. Ein kleines Dossier mit den Fluss-Dichtungen, über die wir miteinander wie immer zwanglos sprechen werden, wird nach Anmeldung in die Runde geschickt. Herzlich willkommen! Zur lyrischen Einstimmung auf unsere Radtour zum Literaturarchiv in Marbach entlang des Neckars (am 23. Juli) - oder einfach so.