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23.10.2013

Alain Mabanckou, Michael Kumpfmüller: Carte Blanche

Veranstaltungsdaten

»Carte Blanche« - Ein deutschsprachiger Schriftsteller hat »freie Hand«, darf sich einen französischen Gast wünschen und ihm eine Frage stellen. Beantwortet wird diese in Form eines Kurzbeitrags, an den sich ein Gespräch anschließt. Zum Abschluss der Reihe ist Alain Mabanckou zu Gast. Michael Kumpfmüller, von dem zuletzt der Roman „Die Herrlichkeit des Lebens“ erschien, stellt ihm folgende Frage(n): »1. Ähnlich wie in den USA wurde in Deutschland zuletzt eine hitzige (ironiefreie, also todernste) Debatte über die Macht der Worte geführt. Verändert sich die Praxis der Diskriminierung von Minderheiten, wenn man aus Kinderbüchern wie „Pippi Langstrumpf“ das Wort ‚Neger’ eliminiert (wie die einen glauben) oder handelt es sich dabei um eine symbolische Handlung, die (wie die anderen meinen) an rassistischen Mustern nichts ändert oder (noch schlimmer) den Kampf an der falschen Stelle führt? 2. Ihr Roman „Black Bazar“ endet mit einer zweifellos ironischen Apologie des Kolonialismus. Die Ironie ist ein Verfahren doppelter Kodierung, ein - so würde ich sagen - unauflösliches Doppeltes. Was leistet Ironie, wo ist womöglich ihre Grenze? Angenommen, ich habe bei der Lektüre der Passage über den Kolonialismus gelacht: Überführt mich dieses Lachen meines offenen oder verborgenen Rassismus oder besteht die provozierende Botschaft im Gegenteil darin, dass ich meine politisch korrekte (und womöglich wohlfeile) anti-kolonialistische Gesinnung hinterfragen soll?« Alain Mabanckou wurde 1966 in der Republik Kongo geboren und lebt heute in Paris. 2002 wurde er von der Académie française für sein Gesamtwerk mit dem Grand Prix de Littérature ausgezeichnet. Viel Beachtung fand auch sein letzter Roman „Zerbrochenes Glas“, der im März auf Deutsch erschien.

In Zusammenarbeit mit dem Institut français Stuttgart, im Rahmen der »Französischen Woche«

Mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Heiner Wittmann

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