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24.6.2008

Pascal Bruckner, Peter Schneider: J'accuse...!

Veranstaltungsdaten

Nach Régis Débray, André Glucksmann, Aminata D. Traoré und Hélène Cixous ist nun Pascal Bruckner Gast der Reihe "J'accuse...!". Die Verfilmung seines Romans Bitter Moon durch Roman Polanski und seine in zahlreiche Sprachen übersetzten Bücher machten Bruckner auch international bekannt, zuletzt in seiner Auseinandersetzung mit Ian Buruma und Timothy Garton Ash über Fragen des Islamismus in Europa. Er unterrichtet am Institut d'Etudes Politiques in Paris und ist Gastdozent an amerikanischen Universitäten, u. a. in New York. Bruckners Originalbeitrag geht aus von seinem zuletzt erschienenen Essay Der Schuldkomplex, Vom Nutzen und Nachteil der Geschichte Europas (La Tyrannie de la Pénitence). Darin prangert er den "westlichen Masochismus" an, die in Europa verbreitete Haltung, sich lieber "beinahe lustvoll" in vergangene Kriege, religiöse Verfolgung, Diktatur oder Sklaverei zu vergraben, als hier und jetzt Verantwortung zu übernehmen. Bruckner fordert eine Debatte heraus, wie wir die Erinnerung an historisches Unrecht für das Gestalten der Zukunft nutzen können. Sein Gesprächspartner ist Peter Schneider, weltweit bekannt durch zahlreiche Romane (u.a. Lenz/1973, Der Mauerspringer/1982, Skylla/2005), Erzählungen und Reportagen sowie Essays und Reden, die in pointierter Weise zu den politischen Fragen Stellung beziehen. Seit 1985 unterrichtet er als Gastdozent an amerikanischen Universitäten, u. a. in Stanford, Harvard und Washington D.C. Dieses Jahr erschien von ihm die autobiographische Erzählung Rebellion und Wahn: Mein 68. Den Abend moderiert Henrik Uterwedde, stellv. Leiter des Deutsch-Französisches Institut Ludwigsburg.
In Zusammenarbeit mit dem Institut français de Stuttgart
Mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung

Eintritt: EUR 8,-/6,-/4,-

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Heiner Wittmann

Veranstaltungen der Reihe "J'accuse...!"

Seit der Dreyfus-Affäre, die den Eintritt Frankreichs ins 20. Jahrhundert und die Geburt der Kategorie der »Intellektuellen« kennzeichnet, haben die französischen Intellektuellen in ihrer Gesellschaft stets großen Einfluss geübt. Als Nachfahren eines Voltaire und dessen Kampfes gegen die Willkür oder eines Victor Hugo, der sich gegen den Staatsstreich am 2. Dezember auflehnte, beziehen sie Position in der öffentlichen Debatte. Die auf zwei Jahre angelegte Reihe »J'accuse...!« soll einen Eindruck vom Stellenwert des Intellektuellen im heutigen Frankreich geben, dies im Vergleich und im Kontrast zur Situation in Deutschland. Geplant sind sechs Podien mit jeweils einem herausragenden französischen Gast, der unter dem Titel »J'accuse...!« einen zwanzigminütigen Originalbeitrag vorbereiten wird und Emile Zolas berühmte 'Anklage' auf eine aktuelle gesellschaftspolitische Fragestellung wendet.
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