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5.3.2008

Hélène Cixous: J'accuse...!

Veranstaltungsdaten

In der Begegnung eines prominenten französischen Denkers und eines deutschen Gesprächspartners hinterfragt die Reihe J'accuse...! den Stellenwert des Intellektuellen im öffentlichen Leben und die Zweckmäßigkeit seines Engagements. Vierter Gast, nach Régis Débray, André Glucksmann und Aminata D. Traoré ist Hélène Cixous, Schriftstellerin, Feministin, Professorin, Dichterin, Philosophin und Literaturkritikerin. Ihr J'accuse...!-Originalbeitrag trägt den Titel "Sauf l' Aléthérature, qui relèvera mon nom blessé ?"" Die direkte Konfrontation des Intellektuellen mit den Machthabern entfaltet laut Hélène Cixous wenig Wirkung. Deshalb erfindet sie den literarischen Protest der "Aléthérature" - eine Wortschöpfung aus "Literatur" und "Aletheia" (griechisch "Wahrheit"), die den Akt des Widerstands des Schriftstellers beschreibt: "Widerstand gegen den Tod, auch den eigenen, gegen das Morden, dem wir ausgesetzt sind und zu dem wir selbst auch fähig sein können." Geboren 1937 in Oran (Algerien) wurde Hélène Cixous in Frankreich als Essayistin mit der Arbeit L'Exil de James Joyce ou l' art du remplacement (1968) bekannt. Ihr Werk umfasst Romane, Theaterstücke und Dichtungen, in denen sie maßgeblich die Vorstellung einer femininen Schreibweise vertritt. Ihr Gesprächspartner im Literaturhaus ist die Stuttgarter Autorin Sibylle Lewitscharoff, von der zuletzt die Romane Montgomery (2003) und Consummatus (2006) erschienen sind. Den Abend moderiert die Literaturredakteurin der Frankfurter Rundschau Ina Hartwig.In Zusammenarbeit mit dem Institut francais de Stuttgart
Unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt Stuttgart und des Französischen Generalkonsuls in Stuttgart
Mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung

Eintritt: EUR 8,-/6,-/4,-

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Heiner Wittmann

Veranstaltungen der Reihe "J'accuse...!"

Seit der Dreyfus-Affäre, die den Eintritt Frankreichs ins 20. Jahrhundert und die Geburt der Kategorie der »Intellektuellen« kennzeichnet, haben die französischen Intellektuellen in ihrer Gesellschaft stets großen Einfluss geübt. Als Nachfahren eines Voltaire und dessen Kampfes gegen die Willkür oder eines Victor Hugo, der sich gegen den Staatsstreich am 2. Dezember auflehnte, beziehen sie Position in der öffentlichen Debatte. Die auf zwei Jahre angelegte Reihe »J'accuse...!« soll einen Eindruck vom Stellenwert des Intellektuellen im heutigen Frankreich geben, dies im Vergleich und im Kontrast zur Situation in Deutschland. Geplant sind sechs Podien mit jeweils einem herausragenden französischen Gast, der unter dem Titel »J'accuse...!« einen zwanzigminütigen Originalbeitrag vorbereiten wird und Emile Zolas berühmte 'Anklage' auf eine aktuelle gesellschaftspolitische Fragestellung wendet.
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