Egon Gramer: Zwischen den Schreien
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Egon Gramer stellt seinen zweiten Roman Zwischen den Schreien vor: Ein hoher lauter Schrei, der nicht aufhören wollte. Daran konnte sich Georg noch ein halbes Menschenleben später erinnern. Sein Gesangbuch damals war voller Sterbebildchen gewesen. Elfuhrläuten im Dorf und die schwarzen Kleider seiner Mutter blieben für immer in seinem Kopf. Georg wollte einfach nur weg, und weshalb sollte er nicht ins Internat? Dort erwarteten ihn der Prior und der junge Lateinlehrer, die ihm vom Punischen Krieg erzählten, aber eigentlich El Alamein und den Wüstenfuchs meinten. Sie rauchten während des Unterrichts, und ihre Hände zitterten. Georg ahnte bald, dass hier niemand ins Leben hinaustreten wollte, und fragte sich, wohin es für ihn gehen würde. - In der Enge eines Internats spiegelt Egon Gramer die stille Verzweiflung und den Schmerz der bundesrepublikanischen Gründerjahre. Egon Gramer, geboren 1936 in Stuttgart, verbrachte seine Kindheit in einem schwäbischen Dorf und absolvierte seinen Schulabschluss auf einem jesuitischen Internat. Sein erster Roman Gezeichnet: Franz Klett, den er erst mit knapp 70 veröffentlichte, erhielt begeisterte Kritikerstimmen und wurde für den Deutschen Buchpreis nominiert. Martin Walser schrieb "Dieser Roman ist ein atmendes, sprechendes, fühlendes, ein jubelndes und weinendes Zeugnis. Dieser Roman lebt." Egon Gramer lebt mit seiner Frau in Tübingen.
In Zusammenarbeit mit dem SWR
Eintritt EUR 7,-/5,-/3,50