Uwe Kolbe: Die Lüge
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"Dass die Geschichte meine eigene ist, macht das Erzählen nicht einfacher. Immerhin muss ich nichts erfinden", stellt der Erzähler in Uwe Kolbes neuem Roman „Die Lüge“ gleich auf der ersten Seite fest. Erzählt wird die Geschichte einer erschreckenden Verstrickung zwischen einem Vater, der in den Osten ging, um dem Land seiner Hoffnungen zu dienen und einem Sohn, der als Komponist die Sounds seiner Generation einfängt und sich mit der Zensur arrangiert. Als der Sohn wiederum Karriere macht, steht der Vater wieder vor der Tür. Fortan umkreisen sich die beiden in einem Haus wahrer Lügen, und mehr und mehr wird in diesen Umkreisungen deutlich, welchen Kampf sie miteinander führen. Uwe Kolbes Roman vom Verrat am eigenen Leben ist eine Absage an die Gleichgültigkeit, ob im Alltag einer Diktatur oder anderswo. Uwe Kolbe, 1957 in Ostberlin geboren, übersiedelte 1988 nach Hamburg, wo er heute, nach Jahren in Tübingen und Berlin, wieder lebt. Seit 2007 war er mehrfach als ›poet in residence‹ in den USA. Für seine Arbeit wurde er unter anderem mit dem Stipendium der Villa Massimo, dem Preis der Literaturhäuser und zuletzt mit dem Heinrich-Mann-Preis und dem Lyrikpreis Meran ausgezeichnet.
In Zusammenarbeit mit SWR2 (Sendung am 8.4., 22.03 Uhr, SWR2).