Ulrike Draesner, John von Düffel: Gustave Flaubert: Madame Bovary
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Als der Roman „Madame Bovary“ 1857 erschien, wurde seinem Verfasser Gustave Flaubert der Prozess gemacht. Grund dafür war der „Verstoß gegen die guten Sitten“ – der Autor verherrliche den Ehebruch. Inzwischen gehört das Buch zu den Klassikern der Weltliteratur und bildet einen Meilenstein der literarischen Moderne. Emma Bovary, gelangweilt in ihrer Ehe mit Charles, einem Landarzt, sehnt sich nach der großen Liebe und nach Leidenschaft, scheitert daran und treibt schlussendlich sich und ihren Mann in den Ruin. Bemerkenswert ist hier die neutrale Erzählweise, in der das Geschehen lediglich beschrieben, jedoch nicht bewertet wird. Was ist so aufregend an Flauberts Schreibweise und der Beschreibung von Sehnsucht und Verzweiflung, dass wir ihn heute noch lesen? „Madame Bovary“ war sein erster publizierter Text, obwohl er zuvor schon unablässig schrieb – seine hohen Ansprüche an sich selbst sorgten allerdings dafür, dass die vorausgegangenen Manuskripte unveröffentlicht blieben. 1821 in Rouen geboren, zählt Flaubert heute zusammen mit Stendhal und Balzac zu den drei großen realistischen Erzählern Frankreichs. Ins Gespräch über den Romancier und seinen literarischen Klassiker kommen die Schriftstellerin Ulrike Draesner und der Dramaturg und Autor John von Düffel.
Eine Veranstaltungsreihe von LpZ Stuttgart und DerDiwan Hörbuchverlag, gefördert vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg