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21.11.

Emine Sevgi Özdamar: Ein von Schatten begrenzter Raum

Veranstaltungsdaten

Nach ihrer großen Trilogie „Das Leben ist eine Karawanserei, hat zwei Türen, aus einer kam ich rein, aus der anderen ging ich raus“, „Die Brücke vom Goldenen Horn“ und „Seltsame Sterne starren zur Erde“ legt Emine Sevgi Özdamar nun ihren neuen großen Roman „Ein von Schatten begrenzter Raum“ vor: Ein vielstimmiges Lied über ein Nachkriegseuropa, in dem es für kurze Zeit möglich schien, allein mit den Mitteln der Poesie Grenzen zu öffnen: Nach dem Putsch 1971 hält das Militär nicht nur das Leben, sondern auch die Träume der Menschen in der Türkei gefangen. Künstler:innen und Intellektuelle fürchten um ihre Existenz, so auch die Erzählerin, die aus Istanbul übers Meer nach Europa flieht. Emine Sevgi Özdamar wuchs in Istanbul auf, ging Mitte der siebziger Jahre nach Berlin und Paris und arbeitete mit den Regisseuren Benno Besson, Matthias Langhoff und Claus Peymann.

Bilder von der Veranstaltung

Veranstaltungen der Reihe "Losgesagt! Ein Festival der Sprache"

Sie kann verstören, verwundern und begeistern, verängstigen, beleidigen und nicht vergessen, in Erinnerung rufen, lügen und die Wahrheit sprechen, lässt denken und phantasieren, leiden und fühlen. Die Sprache prägt unser Dasein in allen Facetten, sie gestaltet, steuert, besitzt eine Handlungsmacht, die sich auch auf die Gesellschaft und ihre politische, kulturelle, ökonomische und soziale Verfassung auswirkt. In diesem Feld, in dem enorme Beharrungs- und Veränderungskräfte wirken, ist das Festival „LOSGESAGT!“ angesiedelt, das Sprache und ihre Verwendung wie Veränderung in der Literatur, Kunst, Politik und Gesellschaft befragt. „Von Sprache sprechen“ ist das Motto dieses Festivals, um die kürzlich verstorbene Lyrikerin Barbara Köhler zu zitieren. Die ihm zugrunde liegende Idee ist der turbulenten Wirklichkeit geschuldet, deren Zeitzeugen wir sind und in der sich die Komplexität und Gleichzeitigkeit des Globalen, Pandemischen und Digitalen vermischen. Wir leben in einer Zeit, „in der sich wechselseitig befeuernde Impulse einen Zustand der großen Gereiztheit erzeugen“, so der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen. Zugleich entwickeln sich die digitalen Sphären zu einem Medium für bis dahin Marginalisierte, Nichtgehörte; es entstehen Resonanzräume, in denen Mehrstimmigkeit selbstverständlich ist und die nicht selten mit einem beachtlichen Potenzial politischer Mobilisierungskraft ausgestattet sind. Das Literaturhaus Stuttgart und die Bundeszentrale für politische Bildung laden ein zu vier langen Abenden von Mai –September und zu einem Festivalwochenende im November, über Grammatik, Wörter, Sätze, Töne und Schattierungen und ihre Wirkung zu sprechen und über Sprachlandschaften nachzudenken. Diskutiert wird über Themen wie Rassismus, Gender und Kolonialismus, über Sprech- und Schreibweisen der Gewalt und über Kommunikation und Social Media. Darüber hinaus laden wir ein, internationale Autor*innen kennenzulernen, über die Poesie der Sprachfehler nachzudenken – und sich Gedanken über den letzten Satz zu machen.