Zum Hauptinhalt springen
21.11.

Florian Illies, Uwe Wittstock: Liebe in Zeiten des Hasses - Februar 33

Veranstaltungsdaten

Als Kommentare zu unserer verunsicherten Gegenwart können zwei Bücher dieses Herbstes gelesen werden, die in die 30er Jahres des letzten Jahrhunderts tauchen. Florian Illies erzählt in seinem Buch „Liebe in Zeiten des Hasses“ von den großen Liebespaaren der Kulturgeschichte in einer Epoche der politischen Katastrophe, in der die Nationalsozialisten die Macht in Deutschland ergreifen, Bücher verbrennen und die Gewalt gegen Juden zunimmt. Uwe Wittstock entfaltet auf der Grundlage von teils unveröffentlichtem Archivmaterial in seinem Buch „Februar 33“ ein Mosaik der bedrohlichen Ereignisse unmittelbar nach der Machtergreifung, die auch für die Literaten in Deutschland in die Katastrophe führten. Wer schmiegt sich den neuen Machthabern an, wer muss um sein Leben fürchten und fliehen? Uwe Wittstock war bis 2018 Redakteur des "Focus", zuvor Literaturredakteur der FAZ (1980 - 1989), Lektor bei S. Fischer (1989 - 1999) und stellvertretender Feuilletonchef und Kulturkorrespondent für die «Welt» (2000 - 2010). Illies war Feuilletonchef der »Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung« und der »ZEIT« und Verleger des Rowohlt Verlages.

Bilder von der Veranstaltung

Veranstaltungen der Reihe "Losgesagt! Ein Festival der Sprache"

Sie kann verstören, verwundern und begeistern, verängstigen, beleidigen und nicht vergessen, in Erinnerung rufen, lügen und die Wahrheit sprechen, lässt denken und phantasieren, leiden und fühlen. Die Sprache prägt unser Dasein in allen Facetten, sie gestaltet, steuert, besitzt eine Handlungsmacht, die sich auch auf die Gesellschaft und ihre politische, kulturelle, ökonomische und soziale Verfassung auswirkt. In diesem Feld, in dem enorme Beharrungs- und Veränderungskräfte wirken, ist das Festival „LOSGESAGT!“ angesiedelt, das Sprache und ihre Verwendung wie Veränderung in der Literatur, Kunst, Politik und Gesellschaft befragt. „Von Sprache sprechen“ ist das Motto dieses Festivals, um die kürzlich verstorbene Lyrikerin Barbara Köhler zu zitieren. Die ihm zugrunde liegende Idee ist der turbulenten Wirklichkeit geschuldet, deren Zeitzeugen wir sind und in der sich die Komplexität und Gleichzeitigkeit des Globalen, Pandemischen und Digitalen vermischen. Wir leben in einer Zeit, „in der sich wechselseitig befeuernde Impulse einen Zustand der großen Gereiztheit erzeugen“, so der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen. Zugleich entwickeln sich die digitalen Sphären zu einem Medium für bis dahin Marginalisierte, Nichtgehörte; es entstehen Resonanzräume, in denen Mehrstimmigkeit selbstverständlich ist und die nicht selten mit einem beachtlichen Potenzial politischer Mobilisierungskraft ausgestattet sind. Das Literaturhaus Stuttgart und die Bundeszentrale für politische Bildung laden ein zu vier langen Abenden von Mai –September und zu einem Festivalwochenende im November, über Grammatik, Wörter, Sätze, Töne und Schattierungen und ihre Wirkung zu sprechen und über Sprachlandschaften nachzudenken. Diskutiert wird über Themen wie Rassismus, Gender und Kolonialismus, über Sprech- und Schreibweisen der Gewalt und über Kommunikation und Social Media. Darüber hinaus laden wir ein, internationale Autor*innen kennenzulernen, über die Poesie der Sprachfehler nachzudenken – und sich Gedanken über den letzten Satz zu machen.