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25.9.

Thesaurus rex. Schildbürger:innen alphathletisch.

Eine Lotto-Speech

Veranstaltungsdaten

Eine Enzyklopädie zu schreiben ist eine Sache. Aber wie soll man diese nun lesen? Ein beinaheliegender Weg um ein Problem zu lösen, ist, die ganze Angelegenheit erst mal zu komplizieren. Eine Lotto-Speech ist ein Leseformat in Form eines Lottomatches, wobei die Zahlen des bekannten Gesellschaftspiels durch Worterfindungen des "Thesaurus rex" ersetzt worden sind. Lücksmomente kommen ins Spiel und die Zuhörer:innen fiebern mit, denn am Ende gibt es neben Wortspass ein Naturalien zu gewinnen. Damit die Poesie nicht zu kurz kommt, erläutert René Gisler selbstredend die Begriffe. René Gisler aka phrasardeur, 1967 geboren in Schattdorf, lebt als Künstler und selbsternannter Neologist in Luzern. Als Anarchist der Sprache verstößt er seit Jahren systematisch gegen orthografische Autoritäten. Mit seinem "Thesaurus rex" erschien im Frühling 2019 die umfangreichste je gedruckte Enzyklopädie an Worterfindungen.

Ort: Pop-up House of Switzerland, Calwer Str. 33
In Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Schweizer Generalkonsulat Stuttgart

Bilder von der Veranstaltung

Veranstaltungen der Reihe "Losgesagt! Ein Festival der Sprache"

Sie kann verstören, verwundern und begeistern, verängstigen, beleidigen und nicht vergessen, in Erinnerung rufen, lügen und die Wahrheit sprechen, lässt denken und phantasieren, leiden und fühlen. Die Sprache prägt unser Dasein in allen Facetten, sie gestaltet, steuert, besitzt eine Handlungsmacht, die sich auch auf die Gesellschaft und ihre politische, kulturelle, ökonomische und soziale Verfassung auswirkt. In diesem Feld, in dem enorme Beharrungs- und Veränderungskräfte wirken, ist das Festival „LOSGESAGT!“ angesiedelt, das Sprache und ihre Verwendung wie Veränderung in der Literatur, Kunst, Politik und Gesellschaft befragt. „Von Sprache sprechen“ ist das Motto dieses Festivals, um die kürzlich verstorbene Lyrikerin Barbara Köhler zu zitieren. Die ihm zugrunde liegende Idee ist der turbulenten Wirklichkeit geschuldet, deren Zeitzeugen wir sind und in der sich die Komplexität und Gleichzeitigkeit des Globalen, Pandemischen und Digitalen vermischen. Wir leben in einer Zeit, „in der sich wechselseitig befeuernde Impulse einen Zustand der großen Gereiztheit erzeugen“, so der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen. Zugleich entwickeln sich die digitalen Sphären zu einem Medium für bis dahin Marginalisierte, Nichtgehörte; es entstehen Resonanzräume, in denen Mehrstimmigkeit selbstverständlich ist und die nicht selten mit einem beachtlichen Potenzial politischer Mobilisierungskraft ausgestattet sind. Das Literaturhaus Stuttgart und die Bundeszentrale für politische Bildung laden ein zu vier langen Abenden von Mai –September und zu einem Festivalwochenende im November, über Grammatik, Wörter, Sätze, Töne und Schattierungen und ihre Wirkung zu sprechen und über Sprachlandschaften nachzudenken. Diskutiert wird über Themen wie Rassismus, Gender und Kolonialismus, über Sprech- und Schreibweisen der Gewalt und über Kommunikation und Social Media. Darüber hinaus laden wir ein, internationale Autor*innen kennenzulernen, über die Poesie der Sprachfehler nachzudenken – und sich Gedanken über den letzten Satz zu machen.