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21.7.2021

Ich fühl’s nicht: Liv Strömquist, Priya Basil, Emilia Roig, Anja Utler, Yevgeniy Breyger

Veranstaltungsdaten

19.00 Uhr 
Die LOSGESAGT!-Reihe des Stuttgarter Literaturhaus vereint im Juli gleich zwei Abende über Sprache und ihre Handlungsmacht unter ihrem Dach. Emanzipatorische Bemühungen werden verunglimpft, Begriffe des Fortschritts und der Selbstbestimmung werden umgedeutet, Feinde und Feindbilder konstruiert. Über Sprache zu sprechen, Räume für eigene und fremde Positionen zu öffnen, Diversität und Kontroversität zuzulassen ist eines der Ziele der LOSGESAGT!-Reihe und steht auch für diesen Abend. Die Moderatorin Jenny Friedrich-Freksa bringt die jeweils per Video zugeschaltete schwedische Comic-Zeichnerin Liv Strömquist, die britisch-indische Schriftstellerin Priya Basil und die französische Politologin und Aktivistin Emilia Roig ins Gespräch (das in Englisch und ohne Übersetzung stattfinden wird) - drei wichtige, kluge wie originelle Stimmen zum Stand gegenwärtiger feministischer sowie rassismuskritischer Debatten. Von Priya Basil erschien jüngst „Im Wir und Jetzt. Feministin werden“ im Suhrkamp Verlag, von Liv Strömquist der Comic „Ich fühl’s nicht“, erschienen im Avant Verlag und von Emilia Roig „Why we matter“ im Aufbau Verlag.

20.30 Uhr 
Im Anschluss bitten wir zeitgenössische Lyriker*innen um ihren genauen Blick auf Reizwörter der Gegenwart. Nach Kerstin Preiwuß und Marcel Beyer im Mai, Alexandru Bulucz und Ann Cotten im Juni denken auf der Literaturhausbühne Anja Utler und Yevgeniy Breyger in der Moderation von Michael Braun über Wörter unserer Gegenwartssprache nach, darüber, welche Wörter dazu ansetzen, zu benennen, ein- oder auszuschließen und unser Sprechen zu bestimmen.

„Losgesagt. Ein Festival der Sprache“ ist eine Veranstaltungskooperation des Literaturhauses Stuttgart und der Bundeszentrale für politische Bildung und läuft von Mai – November 2021. Nähere Informationen und Tickets unter: www.literaturhaus-stuttgart.de.

Bilder von der Veranstaltung

Veranstaltungen der Reihe "Losgesagt! Ein Festival der Sprache"

Sie kann verstören, verwundern und begeistern, verängstigen, beleidigen und nicht vergessen, in Erinnerung rufen, lügen und die Wahrheit sprechen, lässt denken und phantasieren, leiden und fühlen. Die Sprache prägt unser Dasein in allen Facetten, sie gestaltet, steuert, besitzt eine Handlungsmacht, die sich auch auf die Gesellschaft und ihre politische, kulturelle, ökonomische und soziale Verfassung auswirkt. In diesem Feld, in dem enorme Beharrungs- und Veränderungskräfte wirken, ist das Festival „LOSGESAGT!“ angesiedelt, das Sprache und ihre Verwendung wie Veränderung in der Literatur, Kunst, Politik und Gesellschaft befragt. „Von Sprache sprechen“ ist das Motto dieses Festivals, um die kürzlich verstorbene Lyrikerin Barbara Köhler zu zitieren. Die ihm zugrunde liegende Idee ist der turbulenten Wirklichkeit geschuldet, deren Zeitzeugen wir sind und in der sich die Komplexität und Gleichzeitigkeit des Globalen, Pandemischen und Digitalen vermischen. Wir leben in einer Zeit, „in der sich wechselseitig befeuernde Impulse einen Zustand der großen Gereiztheit erzeugen“, so der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen. Zugleich entwickeln sich die digitalen Sphären zu einem Medium für bis dahin Marginalisierte, Nichtgehörte; es entstehen Resonanzräume, in denen Mehrstimmigkeit selbstverständlich ist und die nicht selten mit einem beachtlichen Potenzial politischer Mobilisierungskraft ausgestattet sind. Das Literaturhaus Stuttgart und die Bundeszentrale für politische Bildung laden ein zu vier langen Abenden von Mai –September und zu einem Festivalwochenende im November, über Grammatik, Wörter, Sätze, Töne und Schattierungen und ihre Wirkung zu sprechen und über Sprachlandschaften nachzudenken. Diskutiert wird über Themen wie Rassismus, Gender und Kolonialismus, über Sprech- und Schreibweisen der Gewalt und über Kommunikation und Social Media. Darüber hinaus laden wir ein, internationale Autor*innen kennenzulernen, über die Poesie der Sprachfehler nachzudenken – und sich Gedanken über den letzten Satz zu machen.