Marion Poschmann, Barbara Vinken: Blaue Stunde
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Lyrik und Prosa ist ein an Wahrnehmungsformen, insbesondere am Sehen geschultes Schreiben, so der Lyrikkenner Michael Braun. Marion Poschmanns Naturpoesie rückt ab von der romantischen Idee einer unmittelbaren Korrespondenz zwischen Naturphänomen und Dichtung und lotet stattdessen das Sehen der Dinge selbst aus: „Blaue, Blaulichkeit, winzige Reservate romantischer / Sehnsucht, nur irrationaler, ganz diesseitig, ein Elixier / des Sublimsten, der Mittagssonne, begleitend die Ein- / und Auszuge andererseits“, heißt es in ihrem Band „Geistersehen“. Subtil und zärtlich unternimmt Poschmann in ihrem Gedichtband „Nimbus“ den Versuch, Nähe und Ferne zusammenzudenken; für diesen Band wurde sie 2020 mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet. Ins Gespräch gebracht wird sie mit der Literaturwissenschaftlerin Barbara Vinken, die der Sehnsucht in der Literatur in Konzepten von Liebe und Begehren immer wieder auf der Spur ist, Weiblich- wie Männlichkeitsbilder nach ihrer Geschichte befragt und Form und Sinnlichkeit in Ausdrucksformen der Mode untersucht.
In Zusammenarbeit mit der Heinrich Böll Stiftung Baden-Württemberg, gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.