Marion Poschmann, Barbara Vinken: Blaue Stunde
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Marion Poschmanns Lyrik und Prosa ist ein an Wahrnehmungsformen, insbesondere am Sehen geschultes Schreiben, so der Lyrikkenner Michael Braun. Ihre Naturpoesie rückt ab von der romantischen Idee einer unmittelbaren Korrespondenz zwischen Naturphänomen und Dichtung und lotet stattdessen das Sehen der Dinge selbst aus: „Bläue, Bläulichkeit, winzige Reservate romantischer / Sehnsucht, nur irrationaler, ganz diesseitig, ein Elixier / des Sublimsten, der Mittagssonne, begleitend die Ein- / und Auszüge andererseits“, heißt es in ihrem Band „Geistersehen“. Subtil und zärtlich unternimmt Marion Poschmann nun in ihrem neuen Gedichtband „Nimbus“ den Versuch, Nähe und Ferne zusammenzudenken. Ins Gespräch gebracht wird sie mit der Literaturwissenschaftlerin Barbara Vinken, die der Sehnsucht in der Literatur in Konzepten von Liebe und Begehren immer wieder auf der Spur ist, Weiblich- wie Männlichkeitsbilder nach ihrer Geschichte befragt und Form und Sinnlichkeit unter anderem in Ausdrucksformen der Mode untersucht. Die Moderation übernimmt die österreichische Autorin, Übersetzerin und Literaturvermittlerin Theresia Prammer.