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6.10.2015

Sandra Richter, Ulrich Raulff und Denis Scheck erzählen was vom Pferd

Veranstaltungsdaten

Seit Urzeiten war das Pferd der engste Partner des Menschen – unverzichtbar in der Landwirtschaft, verband Städte und Länder, entschied Kriege. Doch dann zerbrach der kentaurische Pakt, und in nur einem Jahrhundert fiel das Pferd aus der Geschichte heraus. Ulrich Raulff, Direktor des Deutschen Literaturarchivs Marbach, erzählt in seinem druckfrischen Buch "Das letzte Jahrhundert der Pferde" die Geschichte eines Abschieds – die Trennung von Mensch und Pferd. Mit ihm im Gespräch sind die Literaturwissenschaftlerin Sandra Richter, Professorin für Neuere deutsche Literatur an der Universität Stuttgart, und der Literaturkritiker Denis Scheck, Redakteur im Deutschlandfunk und Macher der TV-Literatursendung "Druckfrisch". Zum Raulffschen Pferd gesellen sich an diesem Abend noch weitere Titel aus dem Tierreich; verhandelt wird der "Traveller" von Richard Adams; hier lässt der Autor den amerikanischen Bürgerkrieg durch die Augen von General Lees Pferd Traveller sehen und kommentieren. In "Die Farm der Tiere" von George Orwell erheben sich die Tiere einer englischen Farm gegen die Herrschaft ihres menschlichen Besitzers – wohl die bekannteste Parabel des 20. Jahrhunderts auf Diktatorensysteme, in der Pferde die drei sozialen Klassen symbolisieren. Die Geschichte einer besonderen Bindung beschreibt die Falknerin Helen MacDonald in ihrem Buch "H wie Habicht", in dem sie in bester Kunst der Naturbeschreibung die Beziehung eines Menschen zum Bewusstsein eines Tiers schildert.