Das erste Stuttgarter Festival junger Literatur
Veranstaltungsdaten
Das Sofa ist gebürstet, der Flur geschmückt und das Bier kaltgestellt: Vom 10. bis 12.7. findet das 1. Stuttgarter Festival der jungen Literatur statt. Nach dem erfolgreichen Start der Reihe "zwischen/miete. Junge Literatur in Stuttgarter WGs" haben wir unsere Energien gebündelt und versetzen Stuttgart für drei Tage ins Literaturfieber. Für ein Wochenende mieten sich Schriftstellerinnen und Schriftsteller in Wohn- und Kunsträume der Stadt ein, präsentieren ihre Texte, bringen sie ins Gespräch, verraten ihre Geheimnisse in einer Schreibwerkstatt und zeigen, was SLAM alles kann – ergänzt um frische Rhythmen zu später Stunde. Ob Lyrik, Prosa oder Performance, ob noch unveröffentlicht oder schon durch die großen Feuilletons gereicht: Das Programm ist breit aufgestellt – von jungen Literaturstipendiaten der Kunststiftung, über gefeierte Debütanten bis hin zum gewieften Literaturbetriebsprofi mit beachtlicher Publikationsliste. Bei der Breite und Verschiedenheit der Stimmen wird eines schnell klar: Überraschungen sind vorprogrammiert, Entdeckungen auch. Sie haben Zeit, Lust und ein aufmerksames Ohr? Unsere Sitzkissen liegen bereit. Wir freuen uns auf Sie!
Ausführliche Informationen zum Programm und zu den Veranstaltungsorten unter:
zwischenmiete.literaturhaus-stuttgart.de
www.facebook.com/ZwischenmieteStuttgart
Freitag 10.7.
13 Uhr
SWR Klappstuhllesung mit Texten von Noemi Somalvico und Carlo Spiller
Die Reihe »SWR2-Klappstuhllesung« bringt Geschichten von Nachwuchsautoren an ungewöhnliche Orte und lässt sie von Schauspielschülern lesen. An diesem Mittag werden Texte von Carlo Spiller und Noemi Somalvico, die am Schweizer Literaturinstitut studieren, gelesen.
Königstraße vor dem Kunstmuseum
19 Uhr
Lesung und Gespräch mit Ulrike Almut Sandig
Ein Wanderer geht im Engadin verloren, ein alter Mann versucht nach dem Tod seiner Frau seinen Alltag wiederherzustellen, Beziehungen und trügerische Gewissheiten geraten ins Wanken: die Figuren im "Buch gegen das Verschwinden" führen ein Leben im Konjunktiv, in der Vergangenheit oder in einer Art Semi-Existenz, doch Ulrike Almut Sandig, geboren 1979 in Riesa, schreibt mit ihrer poetischen, feinfühligen Sprache gegen das Verschwinden an.
WG in der Hölderlinstraße 57, 70176 Stuttgart
21 Uhr
Lesung und Gespräch mit Vea Kaiser
"Blasmusikpop" (2012) wie auch "Makarionissi oder Die Insel der Seligen" (2015) sind moderne HeldInnenepen, Familienromane, die ihren Anfang in den Fünfzigerjahren nehmen und in der Gegenwart enden. In "Makarionissi" erzählt Vea Kaiser mit Witz, Ironie und einem liebevollen Blick für Details die Geschichte einer unvergesslichen Familie und von dem Glück und deren folgenreichen Katastrophen.
WG in der Hölderlinstraße 57, 70176 Stuttgart
im Anschluss Musik
Samstag 11.7.
15 Uhr
Poetry-Slam-Workshop mit Dalibor Marković
Der 1975 geborene Spoken-Word-Künstler und Slam Poet Dalibor Markovic´, vermittelt in diesem Workshop den Zugang zu Kreativem Schreiben und dem Vortragen der selbst verfassten Texte, er hilft dabei, den eigenen poetischen Ton zu finden und ihn auf’s Papier bzw. auf die Bühne zu bringen.
Literaturhaus Stuttgart, Anmeldung erforderlich
19 Uhr
Szenische Lesung und Gespräch aus Marina Keegans “Das Gegenteil von Einsamkeit“
Sprecher: Paul Grill
Marina Keegan (1989–2012) war Autorin, Journalistin, Aktivistin und Schauspielerin, die für ihre sensiblen, wilden, pathetischen Geschichten und Essays zahlreiche Literaturpreise erhielt. Im Gespräch nähern sich die LIFTRedakteurin Mara Veigel und Giovanna-Beatrice Carlesso, Studentin im Master Literaturwissenschaft an der Universität Stuttgart, den Gedanken von Marina Keegan, einer
Repräsentantin einer Generation der Zukunftsängste, der Liebe und der Hoffnung, sich treu zu bleiben.
Atelier, Innerer Nordbahnhof 1, 70191 Stuttgart
21 Uhr
Szenische Lesung und Gespräch mit Wolfram Lotz
Sprecherin: Hanna Plaß
Die fünf Monologe des jungen Dramatikers Wolfram Lotz, geboren 1981, sind kurzweilig und herrlich unterhaltsam vom ersten bis zum letzten, wobei der Autor weder einen gewissen Thilo Sarrazin auslässt, welcher fordert, »den Anus als eigentliches Genital« zu definieren und damit die Geschlechtertrennung aufzuheben, noch seine eigene Mutter, die sich freut, dass aus ihrem stotternden Wolfi doch noch was geworden ist.
Atelier, Innerer Nordbahnhof 1, 70191 Stuttgart
im Anschluss Musik
Sonntag 12.7.
11 Uhr
Lesung und Gespräch mit Felix Schiller und Frieda Paris
Kurzerhand wird eine charmante WG zum Sprachrohr einer jungen Lyrikgeneration, um dort mit nachdenklichen und originellen Stimmen jenseits konventioneller Räumlichkeiten zeitgenössischer Lyrik zu lauschen: Die Stimmen kommen von den Literatur-Stipendiaten der Kunststiftung Felix Schiller, geboren 1986 und Frieda Paris, geboren 1986 die ihre aktuellen lyrischen Werke präsentieren.
WG in der Böheimstraße 47a, 70199 Stuttgart
13 Uhr
Lesung und Gespräch mit Fabian Hischmann
Fabian Hischmann, geboren 1983, studierte Kreatives Schreiben und Kulturjournalismus in Hildesheim und am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Sein Debüt "Am Ende schmeißen wir mit Gold", mit dem Tagträumer und Junglehrer Max, der nach einem Schicksalsschlag erwachsen wird, wurde für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert.
WG in der Böheimstraße 47a, 70199 Stuttgart
18.30 Uhr
Lesung und Gespräch mit Marie T. Martin
Marie T. Martin, geboren 1982 in Freiburg, schreibt neue ungewöhnliche Prosa-Miniaturen, skizziert den alltäglichen persönlichen und universellen Mikrokosmos in detaillierter Sichtweise. Ihre assoziativen Momentaufnahmen in ihrem neuen Band "Woher nehmen Sie die Frechheit, meine Handtasche zu öffnen?" evozieren bei Leser und Zuhörer individuelle Bilder und Erfahrungen und hinterlassen dabei unterschiedliche Wahrnehmungsspuren.
Württembergischer Kunstverein, Schlossplatz 2, 70173 Stuttgart
20.30 Uhr
Poetry Slam Performance mit Dalibor Marković
Den Abschluss des zwischen/miete-Festivals übernimmt der Poetry Slammer, Slam Poet, Spoken-Word-Künstler und Lyrikakrobat Dalibor Markovic´, geboren 1975. Bei seinen Auftritten vermischt er Sprache und Rhythmus zu einer klanglich-poetischen Einheit, dazu kommen oft filmische Mittel und dialogische Sequenzen mit imaginären Partnern.
Württembergischer Kunstverein, Schlossplatz 2, 70173 Stuttgart
Veranstalter: Literaturhaus Stuttgart
Realisierung: Verena Ströbele und Friederike Ehwald
Partner und Förderer: Stadt Stuttgart, Jugendstiftung, pbb Stiftung Deutsche Pfandbriefbank, SWR, Kunststiftung Baden-Württemberg, Württembergischer Kunstverein, Wulle Biere, Institut für Literaturwissenschaft - Neuere Deutsche Literatur I und II, Universität Stuttgart, SWR2
Eintritt:
Einzelveranstaltung: 5 Euro (nur Abendkasse)
Festivalpass: 20 Euro (nur Abendkasse)
Workshop: 10 Euro (Anmeldung unter zwischenmiete@literaturhaus-stuttgart.de)
(begrenzte Teilnehmerzahl)
Veranstaltungen der Reihe "zwischen/miete"
In der Lesereihe »zwischen/miete« werden WGs für einen Abend zu kleinen Lesebühnen mitten in der Stadt und präsentieren junge Autor:innen mit ihren Neuerscheinungen.