Raoul Schrott: Vom Bau der Welt und ihrer Literatur
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Mit Hesiod legt der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller, Komparatist und Literaturwissenschaftler Raoul Schrott eine überraschend moderne Version der ältesten Quelle griechischer Literatur vor. Der Ackerbauer und Viehhalter Hesiod war der erste uns bekannte griechische Dichter, er erzählte den Griechen vom Entstehen der Welt, von Prometheus und Pandora, Dämonen und Monstern, von Zeus' Machtergreifung am Olymp und den vielen Liebschaften der Götter. Neben Homers "Ilias" und "Odyssee" sind Hesiods Werke die Hauptquellen für das heutige Wissen über die griechische Mythologie. Mit Raoul Schrott im Gespräch sind die Literaturwissenschaftlerin Sandra Richter, Professorin für Neuere deutsche Literatur an der Universität Stuttgart, und der Literaturkritiker Denis Scheck, Redakteur im Deutschlandfunk und Macher der TV-Literatursendung "Druckfrisch". Zu Hesiod gesellen sich folgende weitere Werke: "The Lagoon review", Armand Marie Leroi's aufwändige englischsprachige Studie, die griechische Philosophie und Dichtung mit Ansätzen aus Evolution und Biologie verschränkt. Navid Kermani hebt in seinem Buch "Zwischen Kafka und Koran" die Grenzen zwischen Orient und Okzident auf; er liest den Koran als poetischen Text und entdeckt die mystische Dimension in den Werken Goethes und Kleists. Klaus Binder legt mit seiner Neuübersetzung des unvollendeten Werks "Über die Natur der Dinge" des römischen Dichters und Philosophen Lukrez eine kommentierte und rhythmisierte Prosaübersetzung über die Geheimnisse der Natur und der Physiologie der Liebe vor: Ein Gesang aus der Römerzeit, der vom Bau der Welt erzählt und wie die Menschen darin ein gutes Leben führen können – ohne Angst vor dem Tod und ohne falsche Furcht vor Göttern.