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27.10.2004

Hannelore Schlaffer: Luise Duttenhofer

Veranstaltungsdaten

Mit unermüdlicher Wachsamkeit hielt Luise Duttenhofer (1776-1829) die Welt um sich herum in Scherenschnitten fest. Da man ihr die Ausbildung an einer Kunstschule versagt hatte, floss ihre ganze Begabung in das Scherenschneiden, mit dem im 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts die Damen sich und ihre Freunde unterhielten. Doch haben Luise Duttenhofers Schnitte nichts von der beiläufigen Lieblichkeit, die man bei solchem Gesellschaftsspiel erwarten würde. Was immer sie auf ihren Reisen nach Rom und München oder in der "Kunstkammer" ihres Freundes Dannecker kennen lernte, nahm sie auf und kommentierte mit Ernst und mit Witz, ja Zynismus ihre Welt: die Kinder und den Ehemann so gut wie die Berühmtheiten, denen sie begegnete, Goethe, Matthisson, Uhland, Haug. Keiner entging ihrer Anschwärzung. Noch dem heutigen Betrachter tritt aus diesen Schatten das Stuttgart des frühen 19. Jahrhunderts besonders lebendig entgegen.

Vor der Veranstaltung kann, gemeinsam mit Hannelore Schlaffer, der Grabstein von Luise Duttenhofer besichtigt werden. Treffpunkt am Haupteingang des Friedhofs (Hegel-Saal), 19 Uhr!
Eintritt: EUR 6,-/4,50

Veranstaltungen der Reihe "Hoppenlau-Friedhof"

Ein christlicher Friedhof im heidnischen Stil – berühmt unter Kennern, wenig beachtet von den Einwohnern liegt der historische Hoppenlau-Friedhof in einer modernen Umgebung zwischen Liederhalle und Lindenmuseum. Er zählt zu den künstlerisch anspruchsvollsten Friedhöfen im klassizistischen Geschmack, geprägt durch den Bildhauer Dannecker und seine Schüler. Wer damals Rang und Namen hatte, darunter viele Schriftsteller, wurde hier bestattet.