Dietmar Dath, Sandra Richter, Denis Scheck: Zurück in die Zukunft
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Gastgeber von „Das gute Buch“ sind die Literaturwissenschaftlerin Sandra Richter, die an der Universität Stuttgart Neuere deutsche Literatur lehrt und der Literaturkritiker Denis Scheck, Redakteur im Deutschlandfunk und Macher der TV-Literatursendung „Druckfrisch“. Zur vierten Ausgabe der Reihe kommt der Autor Dietmar Dath hinzu. Von ihm ist gerade das Buch „Pulsarnacht“ (Heyne) erschienen, aus dem Dath auch eine Passage lesen wird. Literarisch findet in diesem Frühjahr ein Massenexodus in die Zukunft statt. Dabei zielt jeder Science Fiction-Roman wie jeder historische Roman immer auf die Gegenwart seines Entstehens. Weshalb erzählt Büchner-Preisträger Reinhard Jirgl („Nichts von euch auf Erden“, Hanser) also von den »solaren Kriegen« und lässt im 25. Jahrhundert eine Zeit der Bücher anbrechen, die nicht für Menschen, sondern für andere Bücher geschrieben werden? Warum erspart Hannes Stein in seiner Parallelweltgeschichte „Der Komet“ (Galiani) Europa den Ersten und den Zweiten Weltkrieg, nur um die auch im 21. Jahrhundert regierende Habsburgermonarchie dann mit einem abrupten Weltuntergang zu konfrontieren? Und warum erzählt der Katalane Pablo Tusset in „Oxford 7“ (Frankfurter Verlagsanstalt) von Stundenunruhen in unserem Sonnensystem und erinnert an 68er-Weisheiten vom Schlage: »Die Barrikade versperrt die Straße, aber zeigt den Weg«? Ist die Zukunft etwa unsere Vergangenheit? Hat sich der politisch engagierte Roman in die Science Fiction gerettet? Und wie ertragreich ist Science Fiction als Erkenntnismethode literarisch? Über solche Fragen diskutieren Sandra Richter und Denis Scheck mit Dietmar Dath, dem wortmächtigsten Arbeiter der Science Fiction in Deutschland.