Shermin Langhoff, Görgün Taner: Die Türkei und ihre Künstler: Vielfalt in Kunst und Kultur
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Eine monoperspektivische Sicht auf Kunst und Kultur in der Türkei ist heute nicht denkbar. Die vielen, unterschiedlichen Identitäten der Türkei werden gerade in der Kulturszene deutlich und kehren somit in das öffentliche Bewusstsein zurück. Doch ist die Ausgrabung und Fusion dieser kulturellen Vielfalt derzeit einfach nur schick und gut zu vermarkten? Wird die »türkische Kultur« nur so den Geschmäckern einer globalisierten Welt gerecht? Oder ist diese kulturelle Vielfalt auch Ausdruck eines neuen gesellschaftlichen Selbstverständnisses? Andererseits gibt es Wechselwirkungen zwischen der Kulturszene in der Türkei und der migrantischen und postmigrantischen Kultur in Deutschland. Transnational arbeitende Künstler verarbeiten ihre Eindrücke in beiden Ländern oder in internationalen Produktionen. Wie verändern deutsch-türkische Künstlerinnen und Künstler die Kunst- und Kulturszene in Deutschland? Shermin Langhoff ist 1969 in Bursa geboren und kam 1978 nach Nürnberg. Zwischen 2008 und 2012 war sie künstlerische Leiterin des Ballhaus' Naunynstraße und etablierte dort eine Spielstätte für »postmigrantisches Theater«. Als Nachfolgerin von Armin Petras wird Shermin Langhoff im Sommer Intendantin des Berliner Maxim Gorki Theaters. Görgün Taner ist 1959 geboren. Nach seinem Studium an der Boğaziçi Universität in Istanbul begann er 1983 in der Istanbul Stiftung für Kultur und Kunst (IKSV) zu arbeiten und organisierte u.a. das internationale Jazz-Festival. Die IKSV veranstaltet zudem Festivals in den Bereichen Film, Theater und klassische Musik sowie die Istanbul Biennale. Seit 2002 ist Görgün Taner Direktor der IKSV. Er war Mitglied des Beirats der Europäischen Kulturhauptstadt Istanbul 2010, ist im Vorstand der Europäischen Kulturstiftung und des Museums Istanbul Modern.
Mit diesem Abend setzt das Deutsch-Türkische Forum gemeinsam mit dem Literaturhaus das Gesprächsforum BAKIŞ – “Die Türkei im europäischen Dialog“ (türkisch »Standpunkt«) fort.
Gefördert von der Robert Bosch Stiftung