Zum Hauptinhalt springen
5.7.2013

Achim Wagner, Zafer Senocak: #DirenGeziParkı #OccupyTurkiye Aufbruch einer demokratischen Bürgerbewegung oder Symbol des Versagens der politischen Kräfte?

Veranstaltungsdaten

Die Politik des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdoğan hat in den vergangenen Wochen für heftige Proteste zunächst in Istanbul, dann in weiten Teilen der Türkei gesorgt. Nach der gewaltsamen Räumung eines Protestcamps im Gezi-Park am Istanbuler Taksim-Platz kam es zu Protestkundgebungen, die sich auf die ganze Türkei ausweiteten. Die türkische Regierung setzte zunächst auf Härte: Wasserwerfer, Tränengas, Verhaftungen. Die Demonstranten richten sich gegen den als autoritär empfundenen Führungsstil von Ministerpräsident Erdoğan. Wirtschaftlich war Erdogans Regierungszeit für die Türkei bisher ein goldenes Jahrzehnt. Doch wie trügerisch ist die politische Stabilität?

Urplötzlich ist eine neue Bürgerbewegung entstanden, die bisher kaum politisch interessiert und aktiv war. Sie tauscht sich vor allem über die sozialen Medien aus und distanziert sich weitgehend von den altgedienten Parteien. Gleichzeitig haben politische Gruppierungen versucht, die Proteste für sich zu nutzen. Warum erheben vor allem die jungen Menschen jetzt ihre Stimme? Welche Lager haben sich neu gebildet, welche stehen sich gegenüber? Und welche Rolle spielen die politischen Parteien und andere politische Akteure? Vor welchen Herausforderungen stehen die Bürgergesellschaft und die Politik in der Türkei? Und in welche Richtung bewegt sich der Demokratisierungsprozess?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich der sechste Themenabend in der Reihe „BAKIŞ – Die Türkei im europäischen Dialog“. Unter der Moderation von Sibylle Thelen sprechen die Schriftsteller Zafer Şenocak und Achim Wagner über die jüngsten Ereignisse in Istanbul und anderen Teilen der Türkei und deren gesellschaftliche Ursachen und Auswirkungen.

Gefördert durch die Robert Bosch Stiftung.