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15.1.2019

Felwine Sarr: Afrotopia

Veranstaltungsdaten

In seinem klugen wie beeindruckenden Manifest "Afrotopia", das zugleich Analyse der Gegenwart ist und mögliche Wege in die Zukunft aufzeigt, fordert der senegalesische Ökonom und Schriftsteller Felwine Sarr eine Entkolonialisierung Afrikas, indem es sich auf seine sozialen und geistigen Ressourcen zurückbesinnt, ohne den Kontakt mit der Moderne zu verleugnen. Ein anderes, ausgeglicheneres Verhältnis zwischen den Menschen und zwischen Mensch und Natur wird so nicht nur für Afrika denkbar. Als einer der internationalen renommierten Zukunftsdenker Afrikas wurde Felwine Sarr in den Beraterstab von Präsident Macron berufen, um zusammen mit Bénédicte Savoy Rückgabestrategien für die Raubkunst in Frankreich zu entwickeln. Auch in Deutschland wird der Umgang mit dem kolonialen Erbe auf der Basis der Empfehlungen von Sarr und Savoy derzeit auf politischer Ebene diskutiert. Diese Impulse greifen wir auf und intensivieren sie in einem internationalen Literaturfestival mit dem Titel "Membrane. Durchlässiges Denken. Literaturen aus Afrika", für das wir Felwine Sarr als Kurator gewinnen konnten. Veranstaltet wird es vom Literaturhaus zusammen mit dem Institut français und der Akademie Schloss Solitude vom 23.-26. Mai 2019. Unser Denken über Afrika durchlässiger zu machen, Auseinandersetzungen mit gemeinsamer Kolonialgeschichte und den geteilten Herausforderungen im 21. Jahrhundert zu fördern und dabei die Literatur als zentralen Reflexionsraum neuer Visionen des Zusammenlebens ernst zu nehmen ist Ziel des Festivals. Yvonne Adhiambo Owuor, Schriftstellerin und Kulturvermittlerin aus Kenia, derzeit Fellow am Wissenschaftskolleg Berlin, und Nadja Ofuatey-Alazard, Journalistin und Ko-Geschäftsführerin bei "Each One Teach One", Berlin, erarbeiten gemeinsam mit Sarr das Programm. Im Anschluss an das Gespräch Felwine Sarrs mit Schriftsteller und Kolumnist Deniz Utlu werden sich die Kurator*innen zum geplanten Festival äußern.