Mark Terkessidis, Petra Olschowski: Wessen Erinnerung zählt? Koloniale Vergangenheit und Rassismus heute
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Als das Deutsche Reich am 28. Juni 1919 den Vertrag von Versailles unterzeichnete, gingen die überseeischen Kolonien an die Siegermächte des Ersten Weltkriegs über. Lange vergessen, kehrt die Kolonialperiode in Ländern wie Namibia, Kamerun oder Ruanda in den letzten Jahren in die Erinnerung zurück. Was bedeutet dieses Wiederauftauchen für Deutschland? Die neue Erinnerungskultur hat gravierende Auswirkungen für das Selbstverständnis eines Landes, dessen Bevölkerung immer diverser wird. Der lange Schatten der deutschen »Kulturmission« findet sich heute etwa im Umgang mit der sogenannten Schuldenkrise, mit Migration und Flucht und im alltäglichen Rassismus. Mark Terkessidis, renommierter Migrations- und Rassismusforscher, macht mit seinem Blick in die Vergangenheit aktuelle Debatten nachvollziehbar und zeigt, an welchen Stellen sie in eine neue Richtung gelenkt werden müssen.
Ins Gespräch kommt er mit Staatssekretärin Petra Olschowski, die sich auf Landesebene intensiv mit Fragen kolonialer Vergangenheit auseinandersetzt und den Dialog vorantreibt.
Eine Veranstaltungskooperation von Literaturhaus Stuttgart, Hospitalhof, Akademie Schloss Solitude, Institut français und Linden-Museum Stuttgart.