Zum Hauptinhalt springen
10.11.

Lena Gorelik: Nimm mich an die Hand

Veranstaltungsdaten

Ohne Figuren geht gar nichts. Sie nehmen uns Lesende an die Hand und führen uns durch Texte,
Geschichten und Romane, gewähren uns Einblicke in ihr Leben, ihre Gedanken, ihre Emotionen, ihre Vergangenheiten und ihre Träume. Doch wie erschaffen wir sie als Schreibende, unsere
Protagonist*innen? Wie machen wir sie glaubhaft, wie gestalten wir sie so, dass ihnen die Lesenden folgen, dass sie von ihnen an die Hand genommen werden möchten? Was macht Figuren aus, wo kommen sie her, was fehlt ihnen, was macht sie außergewöhnlich? Mit wem können sie gar nicht und wen mögen sie sehr, wen mögen sie heimlich? Wir wollen Figuren erschaffen, wir wollen ihnen ein Zuhause geben, wir wollen sie vor Herausforderungen stellen, mit ihnen Abenteuer erleben, mit ihnen scheitern, fliegen und lachen, wir wollen ihre Familien und Freund*innen kennen lernen, sie auf Partys schicken und sie sich im Wald verirren lassen, herausfinden, was sie nachts so treiben. Das wollen wir tun, indem wir mithilfe verschiedener Methoden ihr Leben entwerfen, bis wir so weit sind, dass wir wissen, in welche Geschichte wir unsere Figuren schicken dürfen. Wir wollen gemeinsam herausfinden, was eine Figur braucht, um Lesende durch die Geschichte zu führen.
Lena Gorelik wurde 1981 in St. Petersburg geboren und kam 1992 mit ihrer Familie nach Deutschland. Mit ihrem Debütroman "Meine weißen Nächte" (2004) wurde sie als Entdeckung gefeiert, mit "Hochzeit in Jerusalem" (2007) war sie für den Deutschen Buchpreis nominiert. 2017 erschien "Mehr Schwarz als Lila", ein Coming-of-Age-Roman, der für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde. Sie schreibt Essays und Reportagen, u.a. für DIE ZEIT und Deutschlandradio. Im Mai 2021 ist ihr Roman "Wer wir sind" erschienen.