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22.3.2022

Orhan Pamuk: Nächte der Pest

Veranstaltungsdaten

Klingen im Titel „Nächte der Pest“ sofort Gegenwartsresonanzen an, weist Orhan Pamuk diese gleich zurück: „Ich denke seit vierzig Jahren darüber nach, ein Buch über eine historische Seuche zu schreiben. Die Coronapandemie ist im März 2020 ausgebrochen, zu der Zeit habe ich meinen Roman gerade fertiggestellt.“ Dieser ist angesiedelt auf der kleinen Insel Minger: Als im Jahre 1901 auf dieser die Pest ausbricht, beschuldigen sich Muslime und Christen gegenseitig. Ob nun die Pilger aus Mekka den Erreger eingeschleppt haben oder die Händler aus Alexandrien, auf der Insel herrschen chaotische Zustände. Als schließlich der Sultan Abdülhamit II. sowie England und Frankreich die Insel mit Kriegsschiffen blockieren lassen, um die weitere Ausbreitung der Pest zu verhindern, sind die Menschen auf Minger auf sich allein gestellt. Orhan Pamuks „Nächte der Pest“ ist ein Abgesang auf das von Nationalismus und Aberglaube gefährdete Osmanische Reich, sowie ein großer historischer Roman, in dem sich Vergangenheit und Gegenwart, Ost und West raffiniert verbinden. Orhan Pamuk, 1952 in Istanbul geboren, erhielt 2005 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 2006 den Nobelpreis für Literatur.

In Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Türkischen Forum und dem Evangelischen Bildungszentrum Hospitalhof

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