Hanns-Josef Ortheil: Volume#5: Sich Ausbreiten
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Nach den ersten vier Folgen seines „Stuttgarter Journals“, die sich dem „Ankommen“ (Hauptbahnhof), dem „Losgehen“ (Untere Königsstraße), dem „Sich Öffnen“ (Schlossplatz) und dem „Sich Niederlassen“ (Schillerplatz/Marktplatz) widmeten, untersucht der Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil in der letzten Folge Momente eines „Sich Ausbreitens“. Fixiert, beobachtet und beschrieben werden diesmal das Bohnen- und das Leonhardsviertel. Dabei präsentiert Ortheil wiederum eine Serie multimedial verarbeiteter Fundstücke, Erlebnisse und Erfahrungen mit der Stadt, in der er seit über dreißig Jahren wohnt. So bastelt er anhand von erzählenden, essayistischen und monologischen Texten, die mit Filmsequenzen und Fotografien konfrontiert werden, an einer neuartigen Form von „Stadtbeschreibung“, die sich auf französische Vorbilder (Balzac, Aragon, Butor) bezieht. In ihrem Verlauf soll die Wahrnehmung des Stadtraums durch Rückblicke auf alte historische Strukturen und moderne Verschiebungen von Bedeutungsfeldern intensiviert werden. Das Ziel ist eine fortlaufende „Lektüre städtischer Terrains“, nicht in anekdotischem, sondern in physiologischem Sinn.