Nr. 15: Literatur Schaufenster. Bücher & Autoren, die wir nicht vergessen wollen
Veranstaltungsdaten
Für Elisabeth Walther-Bense
Nahezu unbemerkt ist Elisabeth Walther-Bense am 10. Januar 2018 im Alter von 95 Jahren in Stuttgart gestorben, wie der Frieder Nake in seinem Nachruf bemerkt. Sie war nicht nur die Frau an der Seite von Max Bense, bei dem sie 1950 promovierte, sondern sie war vor allem eine bedeutende Semiotikerin. 1962 habilitierte sie sich mit einer ästhetischen Analyse zu Francis Ponge und wurde 1978 als erste ordentliche Professorin an die Universität Stuttgart berufen. Darüber hinaus war sie als Übersetzerin tätig, so übertrug sie den Band „Passages“ des Dichters und Malers Henri Michaux aus dem Französischen ins Deutsche. Bis ins hohe Alter folgten zahlreiche weitere Übersetzungen, auch aus dem Türkischen. Zudem trat sie, meist zusammen mit Max Bense, auch als Herausgeberin der Zeitschriften „Augenblicke und Semiosis“ sowie der „reihe rot“ mit dem berühmten ersten Bändchen „Grignan-Serie“ aus dem Jahr 1960 von Max Bense auf, nach dessen Tod 1990 sie die Reihe fortführte. Ihre herzliche, menschliche Art zeichnete sie zeitlebens aus, das Literatur Schaufenster rückt sie nun ins verdiente Licht.
Foyer im Erdgeschoß