Fatma Aydemir, Alissa Ganijewa: Grenzüberschreitungen
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Fatma Aydemir hat ihr Romandebüt "Ellbogen" zwischen Deutschland und der Türkei angesiedelt: Die 17-jährige Hazal Akgündüz, geboren in Berlin, könnte eine gewöhnliche Erwachsene werden, wenn sich nicht ihre aus der Türkei eingewanderten Eltern in Deutschland fremd fühlen würden und Hazal auf ihrer Suche nach Heimat und Identität fatale Fehler begeht. Erst ist es nur ein geklauter Lippenstift. Dann stumpfe Gewalt. Als die Polizei sie sucht, flieht Hazal nach Istanbul, eine ihr bis dato völlig unbekannte Stadt, auf der Suche nach einem Platz in der Welt. Wird man Nestbeschmutzerin bezeichnet, wenn man sich kritisch mit eigener Herkunft auseinandersetzt? Das ist der jungen russischen Schriftstellerin Alissa Ganijewa widerfahren, die aus der nordkaukasischen Republik Dagestan in Russland stammt. In ihrem Roman "Eine Liebe im Kaukasus" krachen Tradition und Moderne, Herkunft und Wunschidentitäten, Fortschritt und Brauchtum aufeinander. Und das in einem sich rasend wandelnden System. Beide Autorinnen setzen sich mit ihren Herkünften auseinander, entlarvend und kritisch, mit Witz und Sprachgewalt.