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16.10.2015

Hacı-Halil Uslucan, Kerem Öktem: Strategien der Kontaktpflege – Die neue Diasporapolitik der Türkei und ihre Bürger in Deutschland

Veranstaltungsdaten

Der sogenannte Gastarbeiter ist eine Gestalt der Vergangenheit. Längst hat sich die türkeistämmige Gemeinschaft in Deutschland verwurzelt, und auch die Türkei richtet sich in diese Wirklichkeit ein: Nicht nur wie kürzlich im Wahlkampf umwerben Politiker, allen voran der Ministerpräsident und der Staatspräsident höchstpersönlich, ihre Klientel in der Fremde. Wissenschaftler sprechen von einer "neuen Diasporapolitik" der Türkei: Sie verfolge die Strategie, dauerhafte und institutionalisierte Beziehungen zu ihren fünf Millionen Bürgern außerhalb der Landesgrenzen aufzubauen – mit dem Ziel, dass sich diese auch dort für die Interessen ihres Herkunftslandes einsetzen. Welche Folgen hat eine solche Politik für die Betroffenen, für die Integration und Integrationspolitik in Deutschland? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der neunte Themenabend in der Reihe "BAKIŞ – Die Türkei im europäischen Dialog" aus zwei Perspektiven: Unter der Moderation von Sibylle Thelen, Leiterin der Abteilung für Demokratisches Engagement der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, sprechen der Psychologe Hacı-Halil Uslucan und der Politikwissenschaftler Kerem Öktem über die Diasporapolitik der Türkei. Hacı-Halil Uslucan wurde 1965 in Kayseri geboren und ist seit August 2010 Professor für Moderne Türkeistudien an der Universität Duisburg-Essen sowie wissenschaftlicher Leiter des Zentrums für Türkeistudien und Integrationsforschung in Essen. Kerem Öktem wurde 1969 in Gelsenkirchen geboren und zog 1984 in die Türkei. Nach Abitur und Studium in Istanbul, längeren Forschungsstationen in Oxford und Istanbul ist er seit 2014 Professor für Südosteuropa und die moderne Türkei am Zentrum für Südosteuropastudien an der Universität Graz.

In Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Türkischen Forum, gefördert von der Robert Bosch Stiftung

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Sebastian Wenzel