Ulrike Draesner, John von Düffel: Kleists „Michael Kohlhaas“ Die Eskalation der Gewalt
Veranstaltungsdaten
Heinrich von Kleists Erzählung „Michael Kohlhaas“ aus dem Jahr 1810 wird bis heute als eine präzise Studie über die Eskalation von Gewalt gelesen. Kleist erzählt vom rechtschaffenen Rosshändler Kohlhaas, dem an der Grenze zwei Pferde als Pfand abgenommen werden. Als er zurückkehrt, sind die Rösser durch Feldarbeit ruiniert. Kohlhaas verlangt vor Gericht Schadensersatz. Als ihm dieser verwehrt wird, beginnt er einen Rachefeldzug, der zusehends seiner Kontrolle entgleitet. Unschuldige werden getötet und ganze Landstriche verwüstet. Ähnlich wie bei heutigen Gewaltexplosionen – in den Randbezirken der Großstädte, den Slums der Metropolen – geht es in Kleists „Kohlhaas“ um den Widerstand der Wehrlosen, der aus berechtigtem Grund beginnt, aber in einem Blutbad endet.
Das Literaturhaus Stuttgart und SWR2 Wissen spüren in dieser neuen Veranstaltungsreihe der Aktualität von drei sogenannten "Klassikern der Schullektüre" nach. Moderiert von Anja Brockert wollen wir gemeinsam mit der Schriftstellerin Ulrike Draesner und dem Dramaturgen und Autor John von Düffel die Werke in Gesprächen auf persönliche Weise lebendig werden lassen und auf ihre Aktualität hin überprüfen. Der Stuttgarter Performance-Poet Timo Brunke begleitet die Abende mit poetischen Kommentaren.
Sendung zum Thema: 29.10.15, 8.30 Uhr, SWR 2 Wissen
Kleists „Michael Kohlhaas“ – Die Eskalation der Gewalt von Michael Reitz
Sendung zum Nachlesen und Nachhören auf http://www.swr2.de/schullektuere
Eine Veranstaltungsreihe von: LpZ Stuttgart und SWR2 Wissen
In Zusammenarbeit mit dem Hospitalhof Stuttgart · Evangelisches Bildungszentrum und Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg