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25.9.2014

Olga Tokarczuk: Wolga, Wolga und der Gesang der Fledermäuse

Veranstaltungsdaten

Programmänderung:
Miljenko Jergović mußte leider seine Teilnahme kurzfristig absagen.

Die vielfach ausgezeichnete Olga Tokarczuk gehört seit langem schon zu den großen Namen der polnischen Literatur. Mit ihrem letzten Roman „Der Gesang der Fledermäuse“, übersetzt von Doreen Daume, betritt sie hingegen Neuland und legt einen spannenden Thriller vor. Die schrullige Erzählerin Janina Duszejko, Dorflehrerin für Englisch, hat zwei Leidenschaften: Astrologie und Tiere. Als in der Umgebung eine Leiche nach der anderen gefunden wird, ist sie der Polizei immer einen Schritt voraus. Dabei weiß sie das unauffällige Erscheinungsbild einer alten Frau mit Plastiktüte in der Hand geschickt zu nutzen. Tokarczuk, 1962 geboren, wurde 2008 mit dem Nike-Literaturpreis ausgezeichnet, dem wichtigsten polnischen Literaturpreis. „Der Gesang der Fledermäuse“ ist unter der Regie von Agnieszka Holland als deutsch-polnische Koproduktion zur Verfilmung vorgesehen.
Nach „Buick Rivera“ und „Freelander“ schickt der bosnische Schriftsteller, Dichter und Essayist Miljenko Jergović in seinem jüngsten Roman „Wolga, Wolga“ wieder einen einsamen Helden auf Reise. Der vom Leben gestrafte Dželal Pljevljak sucht im islamischen Glauben Trost und fährt regelmäßig von Split an der dalmatischen Küste nach Livno ins benachbarte Bosnien-Herzegowina, um in der Moschee zu beten. Durch die Begegnung mit einer muslimischen Familie beginnt seine Einsamkeit in einem Land mit Bespitzelung und Verrat zu schwinden, doch dann kommt es zu einer jähen Wendung. Miljenko Jergović, geboren 1966 in Sarajevo, berichtete u.a. für die Zagreber Wochenzeitung „Nedeljna Dalmacija“ aus dem belagerten Sarajevo und ist heute als politischer Kolumnist für verschiedene kroatische und internationale Zeitungen, in Deutschland für DIE ZEIT und die FAZ, tätig. „Wolga, Wolga“ wurde von Brigitte Döbert ins Deutsche übertragen. 
Die Autorin, Übersetzerin und Literaturvermittlerin Alida Bremer spricht mit Olga Tokarczuk und Miljenko Jergović über ihr Schreiben und Werk, die transnationale und europäische Verankerung ihrer Texte sowie die internationale Wahrnehmung durch literarische Übersetzungen.

Eine Veranstaltung im Rahmen des EU-Projekts „TransStar Europa“ 
Projektträger: Slawisches Seminar der Eberhard Karls Universität Tübingen. Kooperationspartner: Literaturhaus Stuttgart, Villa Decius Krakau, Universität Ljubljana, Karls-Universität Prag, Literaturwerkstatt Berlin sowie die Partner des EU-Projekts „TransStar Europa“. Das Projekt wird gefördert von der Kulturstiftung des Bundes, vom Programm für lebenslanges Lernen der Europäischen Union und der Robert Bosch Stiftung.

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Sebastian Wenzel