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2.6.2014

Rebecca Harms, Andrej Kurkow: Echo der Rebellion

Veranstaltungsdaten

"Die neue Generation von Ukrainern wird anders sein – wie oft habe ich diese Sätze gehört. Mittlerweile ist eine Generation in der Unabhängigkeit erwachsen geworden. Sie steht heute Schlange am Fahrstuhl zum gesellschaftlichen Aufstieg. Ist sie nun anders, diese Generation?" Serhij Zhadan

Die letzte Veranstaltung in der Reihe REBELLEN diskutiert die verschiedenen Echoräume gemeinsamen Denkens und Handelns. Die jüngere Vergangenheit der letzten Jahrzehnte einer postsowjetischen Ukraine ist dabei ebenso von Bedeutung wie die gewaltförmige Gegenwart mit ihren Perspektiven des (Über-)Lebens. Auf dieser Basis sollen mögliche Fluchtpunkte einer Zukunft der Ukraine skizziert werden, die Fragen nach gesellschaftlicher Teilhabe ebenso wie nach den Entwicklungen der Künste und Medien diskutieren und den doppelten Feindbildern dabei auf die Spur kommen: Warum ist es so schwierig, die Defizite und Chancen in allen Lagern zu sehen? Wo ist die russischsprachige Intelligenz aus dem Osten zu hören? Wie kommt es zu den Stilisierungen der Feindbilder und wie können die gegenwärtigen Verkrustungen und Verhärtungen allmählich wieder aufgelöst werden? Andrej Kurkow gehört in Deutschland zu den bekanntesten Autoren aus der Ukraine. Er verfasst seine Literatur auf Russisch und lebt in Kiew. Sein Werk ist in zahlreichen Sprachen übersetzt und erscheint auf Deutsch im Diogenes Verlag. Rebecca Harms ist Vorsitzende der Grünen Fraktion im Europäischen Parlament und beschäftigt sich seit 20 Jahren mit der Ukraine.

In Zusammenarbeit mit der Robert Bosch Stiftung

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Sebastian Wenzel

Veranstaltungen der Reihe "Rebellen - Ukraine im Visier"

Die Re-Politisierung von Kunst und Literatur, die Beziehung zwischen Kunst und Politik, Kunst und Gesellschaft ist immer wieder Gegenstand der Auseinandersetzung und bildet auch in den Protesten in der Ukraine eine wichtiges Geflecht. Doch der Grat ist ein schmaler zwischen künstlerischer Ausdrucksform als Akt politischen Handelns und der Instrumentalisierung der Kunst für politische Interessen. Auch die gegenwärtigen Proteste in der Ukraine finden ihren künstlerischen Niederschlag oder aber werfen in der Kunst ihre Schatten voraus. Mitten im Stadtzentrum Kiew zwischen Opposition und Regierungstreuen erobert eine Tänzerin den Raum möglicher Eskalation: in Ballettschuhen. Vor dem Militär wird an anderer Stelle ein Klavier aufgebaut. Schutzschild Kunst? Über die Grenzen und Möglichkeiten von Kunst und Protest sprechen unsere Gäste aus der Ukraine, die in Text- und Bildsprachen sehr intensiv über Fragen der Politisierung nachdenken.