Michail Schischkin, Svitlana Oleshko: Denkfabriken. Die Rolle der Intellektuellen in der Ukraine
Veranstaltungsdaten
"Demokratie in den falschen Händen ist wie ein riskantes Kartenspiel: Die Chancen auf Sieg stehen schlecht, dafür ist die Wahrscheinlichkeit hoch, alles zu verspielen." Serhij Zhadan
Die Rolle der Intellektuellen spielt in Zeiten gesellschaftlicher und politischer Umbrüche durch die Geschichte und Länder hindurch eine große Bedeutung. Nicht nur die Orange Revolution in der Ukraine im Jahr 2004, sondern auch die gegenwärtigen Proteste in der Ukraine werden nach innen wie außen maßgeblich mitgetragen von führenden Intellektuellen und Schriftstellern. Sie vermitteln und kommentieren diese ins internationale Ausland und unterstützen sie zugleich nach innen. Dem konkreten parteipolitischen Handeln enthoben, analysieren sie auf der Folie der ukrainischen Geschichte die gegenwärtigen Prozesse und sind in der Lage, vereinfachende Meinungsbildungen im In- und Ausland differenziert zu beleuchten. Dabei werden vielfältige Formen gefunden, über die Widerstand etabliert und weitergetragen wird: neben der Flut von Texten in klassischen Medien, der Rückkehr zum offenen Brief werden wichtige Informationen und Reflexionen auch über soziale Netzwerke vermittelt. Zwei internationale Vertreter aus den Feldern Literatur, Theater und (Zeit-)Geschichte geben am 27. Mai Einblick in ihr Denken. Michail Schischkin, geb. 1961 in Moskau, studierte Germanistik und Anglistik. Seit 1995 lebt er mit seiner Familie in der Schweiz. Seine Romane wurden in viele Sprachen übersetzt und zahlreich ausgezeichnet. 2011 erschien sein Roman „Venushaar“ auf Deutsch, für den er den internationalen Literaturpreis des Hauses der Kulturen der Welt erhielt. Svitlana Oleshko wurde in Charkiw in der Ukraine geboren und arbeitet als Regisseurin, Produzentin und Drehbuchautorin; zu ihren Inszenierungen gehören u.a. Red Elvis nach Texten von Serhij Zhadan.
Die Abschlussveranstaltung in der Reihe „Rebellen. Ukraine im Visier“ findet am 2.6. mit Andrej Kurkow und Rebecca Harms im Literaturhaus statt.
Gefördert von der Robert Bosch Stiftung