Andrew Nathan, Tilman Spengler: Hegemonialmacht China?
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Der ungebremst schnelle Aufstieg Chinas löste bei den USA und ihren asiatischen Partnern die Sorge einer möglichen »Chinesischen Bedrohung« aus. Von Peking aus betrachtet, ist wiederum der globale Schauplatz das Gefahrengebiet. Innerhalb der Volksrepublik ist die Sicherheit des Regimes und die territoriale Integrität von den Kräften sozialen und kulturellen Wandels bedroht, die aus Chinas Teilhabe an der Globalisierung resultieren. Außerhalb der Grenzen steht China im Wettbewerb mit zwanzig direkten Nachbarn, von denen manche bedrohlich stark und manche bedrohlich unsicher sind. Auf allen Ebenen ist China mit der dominierenden Präsenz Amerikas konfrontiert, dessen Absichten es nicht traut. Diese Elemente der Verletzbarkeit prägen die Hauptakteure chinesischer Außenpolitik. Trotz seines wachsenden Einflusses sind Chinas Aussichten auf eine Dominanz schwächer und seine Interessen am globalen Status quo stärker als Anhänger der »Chinesischen Bedrohungstheorie« es wahrnehmen. Andrew Nathan, Politikwissenschaftler an der Columbia University, widmet sich seit Jahren den Fragen politischer Beteiligung sowie der Menschenrechtslage in der chinesischen Volksrepublik. Überdies wirkte er in den Vorständen von „Human Rights Watch China“, „Freedom House“ sowie „National Endowment for Democracy“. Tilman Spengler ist ein renommierter deutscher Sinologe, Schriftsteller und Journalist, der sich zu Forschungszwecken sehr oft in China aufhielt. 2010 hielt Spengler die Laudatio anlässlich der Verleihung des Hermann-Kesten-Preises an Liu Xiaobo, der wenig später mit dem Friedens-Nobelpreis geehrt wurde.
In Zusammenarbeit mit der American Academy Berlin
Gefördert von: Berthold Leibinger Stiftung, Daimler AG, Robert Bosch Stiftung, Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck GmbH
(im Anschluss Stehempfang)