Ibrahim Farghali: Der Stadtschreiber von…Ibrahim Farghali in Stuttgart
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José Oliver in Kairo, Steffen Kopetzky in Rabat, Hans Pleschinski in Amman, Ulla Lenze in Damaskus, Norman Ohler in Ramallah, und Silke Scheuermann in Beirut – dies sind die sechs deutschen Stadtschreiber, die ab Mai literarische Porträts über das Leben in den Großstädten des arabischen Raums geschrieben haben. Im Gegenzug reisen nun sechs arabische Schriftsteller nach Stuttgart, München, Frankfurt, Köln, Hamburg und Berlin, um das Leben in Deutschland zu skizzieren. Das Projekt Stadtschreiber wird von den Goethe-Instituten der Region Nahost/Nordafrika und literaturhaeuser.net, dem Netzwerk der Literaturhäuser, durchgeführt. Es ist Bestandteil des deutsch-arabischen Internet-Literaturforums MIDAD, gefördert von der Kulturstiftung des Bundes und von ARTE als Medienpartner unterstützt.
Der Kairoer Autor Ibrahim Farghali, mit dem José Oliver während seines Kairo-Aufenthalts in engem Austausch stand, wird ab dem 15. September ein Stuttgart-Tagebuch führen, das täglich neu, aus dem Arabischen übersetzt, ins Internet (goethe.de/midad) gestellt wird. Untergebracht ist Farghali in der Kunststiftung Baden-Württemberg, der für die Unterstützung herzlich gedankt sei. Am 4. Oktober findet im Literaturhaus ein Abend mit Ibrahim Farghali und José Oliver statt, an dem die Tagebücher aus Stuttgart und Kairo vorgestellt werden und Farghali aus seinem Werk liest.
Ibrahim Farghali, geboren 1967 in Mansura, Ägypten, studierte Verwaltungswissenschaft an der Mansura Universität. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit arbeitet Farghali als Journalist für die Kulturseiten der Zeitung al-Ahram in Kairo. Farghali veröffentlichte mittlerweile zwei Romane und zwei Geschichtensammlungen. 2001 erregten seine Erzählungen asbah al-hawass (Die Geister der Gefühle), die sich der Aufdeckung verborgener Machtbeziehungen zwischen den Geschlechtern widmen, in Kairo großes Aufsehen. In seinem neuesten Werk, dem Roman ibtisamat al-qiddisin (Das Lächeln der Heiligen), 2004, behandelt Farghali die Beziehung zwischen Kopten und Muslimen in Ägypten und eröffnet neue Sichtweisen auf die christlich-muslimische Auseinandersetzung.