Sinan Antoon, Stefan Weidner: Mahmoud Darwish und Walter Benjamin: Dichtung, Geschichte und Erinnerung
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Eine »unwahrscheinliche Begegnung« nennt der Islamwissenschaftler und Übersetzer Sinan Antoon von der New York University, derzeit Fellow an der American Academy in Berlin, was er für sein aktuelles Forschungsprojekt entworfen hat: einen Gedankenwechsel zwischen zwei denkbar unwahrscheinlichen Gesprächspartnern – auf der einen Seite Walter Benjamin, deutscher Philosoph, Literaturkritiker und Übersetzer jüdischer Abstammung, auf der anderen der 2008 verstorbene Dichter Mahmoud Darwish, vielleicht einflussreichster zeitgenössischer Dichter der arabischen Welt. Sinan Antoons These: Ausgerechnet Benjamins Konzeptionen von Geschichte und Erinnerung und deren Manifestierung in der Literatur prägen Darwishs Dichtung und lassen sich in seinen Werken wiederfinden. Stefan Weidner, sein Gesprächspartner, ist der deutsche Übersetzer von Mahmoud Darwishs Gedichten und gehört als Autor und Journalist zu den wichtigsten Vermittlern arabischer Kultur in Deutschland. Geboren 1967 in Köln, studierte er Islamwissenschaften, Germanistik und Philosophie in Göttingen, Damaskus, Berkeley und Bonn. Als er Ende der neunziger Jahre mehrere Gedichtsammlungen und eine umfassende Einzelstudie über den im deutschen Sprachraum lange nahezu unbekannten palästinensisch-arabischen Dichter veröffentlichte, wurde man auch hierzulande auf ihn aufmerksam. 2007 erhielt Weidner für seine Übersetzungen arabischer Gedichte, darunter auch Werke von Adonis und Mahmud Darwish, den Johann-Heinrich-Voß-Preis.
In Zusammenarbeit mit der American Academy Berlin
Gefördert von: Berthold Leibinger Stiftung, Daimler AG, Robert Bosch Stiftung, Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck GmbH