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17.4.2000

Jurij Mamlejew: Esoterik à la Wodka

Veranstaltungsdaten

Jurij Mamlejew (geb. 1931) zählt zu den radikalen Avantgardisten der russischen Literaturszene. Bereits in den 60er Jahren diskutierte er bei illegalen Treffen mit Künstlern, Schriftstellern und Mystikern über indische Philosophie, Theosophie, Surrealismus und Psychoanalyse und wurde zum geistigen Vater zahlreicher Autoren der sowjetischen Untergrund-Szene. 1974 emigrierte er in die Vereinigten Staaten, seit 1992 wohnt er wieder in Moskau.

Mamlejew wirft in seinen Romanen wie "Der Mörder aus dem Nichts" oder "Die letzte Komödie" (Residenz Verlag, Salzburg) ein Licht auf die dunkle, vernunftabgewandte Seite der menschlichen Seele. Die Sowjetunion war für ihn eine "geschlossene Abteilung"; entsprechend wird der Schrecken mit all seinen Tabuüberschreitungen in Mamlejews Texten Alltag.

Die Einladung Jurij Mamlejews erfolgt vor dem Hintergrund der ifa-Ausstellung "Neues Moskau. Kunst aus Moskau und St. Petersburg".

Im Gespräch mit Prof. Georg Witte (Humboldt-Universität, Berlin) wurden die Möglichkeiten der Produktion von Literatur und Kunst in der ehemaligen Sowjetunion und im heutigen Rußland diskutiert.