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15.12.2022

Ulrike Draesner, John von Düffel: Grimms Märchen

Veranstaltungsdaten

Jedes Kind kennt die Märchen der Brüder Grimm, die von Verwandlungen und Glücksfällen, Fröschen, Prinzen oder Wölfen erzählen. Ursprünglich war die Sammlung aber nicht für junge Leser:innen gedacht. Auf Anregung der Dichter Clemens Brentano und Achim von Arnim, die an ihrer Volksliedersammlung „Des Knaben Wunderhorn“ arbeiteten, wandten sich auch Jacob und Wilhelm Grimm der sogenannten „Volksliteratur“ zu und begannen, mündliche Erzählungen niederzuschreiben. „Hänsel und Gretel“, „Rotkäppchen“ und „Schneewittchen“ sind längst zu deutschen Exportschlagern geworden. Doch oft noch abgründiger sind die nicht ganz so bekannten Märchen. In „Allerleirauh“ etwa versucht eine Königstochter, den sexuellen Annäherungsversuchen ihres Vaters zu entkommen, indem sie in das Nachbarland flieht und mit Ruß und pelziger Kleidung bedeckt in den Küchen des dortigen Schlosses arbeitet – bis sie sich zu erkennen gibt und selbst Königin wird. Häusliche Gewalt, Missbrauch, Patchworkfamilien, sozioökonomische Fragen und Genderrollen bestimmen die Themenwelt der Märchen. Wie lesen diese alten, klugen, vor nichts zurückschreckenden Texte sich heute? Über die Brüder Grimm, ihr nationales Schreibprojekt und die zeitlose Abgründigkeit der Märchen kommen die Schriftstellerin Ulrike Draesner und der Dramaturg und Autor John von Düffel miteinander ins Gespräch, begleitet von einem Prolog und Epilog von Timo Brunke.

Eine Veranstaltungsreihe von: LpZ Stuttgart und DerDiwan Hörbuchverlag; gefördert vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg

Bilder von der Veranstaltung