Swetlana Geier: Ein grüner Junge
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Mit Ein grüner Junge hat die Übersetzerin Swetlana Geier (Jahrgang 1923) das Werk vollendet, alle fünf großen Romane Fjodor Dostojweskijs - die "Elefanten" - neu ins Deutsche zu übertragen. Dafür wurde sie nun im März mit dem Übersetzerpreis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet. Der zuletzt übersetzte Roman galt in der Literaturkritik immer als der schwächste Roman des Russen. Schon Turgenjew hatte ein Todesurteil über dieses "wirre" Werk gesprochen, ein Urteil, das sich lange gehalten hat. Swetlana Geier hat nicht nur den Titel ("Der Jüngling") verändert, sie hat diesen Roman aus dem Jahr 1875 für den Leser neu entdeckt. "Dieses Buch bringt den allerhöchsten Lesegenuss, wenn man die Schätze, die sorgfältig darin vergraben sind, wieder ans Tageslicht bringt" - so die Übersetzerin über diesen russischen Entwicklungsroman, der ganz im Gegensatz zu allen anderen Romanen Dostojewskijs nicht in Düsternis, sondern mit einem happy-end abgeschlossen wird. Wie im gesamten Werk ringt der Autor um die Fragen des Daseins und der Existenz; es geht um die Suche nach dem Vater, um damals höchst schockierende uneheliche Kinder, um eine zerstörte Familie, um Selbstmorde und um zwei geheimnisvolle Dokumente. Zum Schluss löst sich alles wundersam auf. "Ich mußte auf Zehenspitzen und mit dem Mikroskop arbeiten", gesteht die Übersetzerin, um alle Tücken und Schwierigkeiten des Romans zu bewältigen, der für sie ein "unglaubliches Kunstwerk" ist.
Eintritt: Euro 7,-/5,-/3,50