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18.1.2007

Juli Zeh: Mimesis, nicht Mimikry - Vom Wirklichkeitsgehalt literarischer Texte

Veranstaltungsdaten

In einem kürzlich erschienenen Essay in der Zeit über den Wirklichkeitsgehalt in literarischen Texten plädiert Juli Zeh für eine Loslösung von der Authentizität. Die »geheime Absprache zwischen Autor und Leser namens Fiktionalität« habe sich in eine Mischung aus »Voyeurismus und Indizienprozess« verwandelt. »Es scheint«, so die Autorin, »als würde das Kommunikationszeitalter mit seinen unzähligen Formen der Vermittlung und Übermittlung, der Kopie und des Zitats einen starken Hunger nach Unmittelbarkeit erzeugen, der nun ausgerechnet von der künstlichsten aller Ausdrucksformen gestillt werden soll  von der Kunst.« Im Literaturhaus liest Juli Zeh aus ihrem neuesten Buch Alles auf dem Rasen und diskutiert im Anschluss auf der Grundlage der Thesen ihres Zeit-Essays mit Jean-Baptiste Joly über Fragen der Authentizität. Juli Zeh, geboren 1974 in Bonn, lebt und arbeitet als Autorin und freie Juristin in Leipzig und promoviert in Völkerrecht an der Universität Saarbrücken. Mit ihrem Romandebüt Adler und Engel (2001) wurde Zeh als Autorin bekannt. Im Literaturhaus präsentierte sie zuletzt ihren Roman Spieltrieb und nahm als Gesprächspartnerin von Régis Debray am Auftakt der Reihe »J'accuse...!« teil. Als Jurorin der Akademie Schloss Solitude wählt Juli Zeh nun die Literatur-Stipendiaten für 2007-09 aus.
In Zusammenarbeit mit der Akademie Schloss Solitude

Eintritt: Euro 7,-/5,-/3,50