Joachim Kalka, Norbert Miller: Phantome der Aufklährung - von Geistern, Schwindlern und dem Perpetuum Mobile
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Ausgerechnet im achtzehnten Jahrhundert, das sich selbst als vernünftig feierte, zeigte sich gleichzeitig eine erstaunliche Mysteriensehnsucht und eine große Bereitschaft, geheimnisvollen Schwindlern Glauben zu schenken. Diesem amüsanten und ein wenig beunruhigenden Zusammenhang ist der Stuttgarter Kritiker und Übersetzer Joachim Kalka nachgegangen, dessen neues Buch Phantome der Aufklärung - Von Geistern, Schwindlern und dem Perpetuum Mobile drei Studien zu großen Illusionsinszenierungen des Aufklärungszeitalters versammelt: Orffyrés sich ewig drehende Wundermaschine, die Totenbeschwörungen des Leipziger "Kaffeewirths" Schrepfer, die Verheißungen des Erzzauberers Cagliostro an die skeptische Aristokratin Elisa von der Recke. Über diese "guten Geschichten" und unser heute keineswegs erloschenes Geheimnisverlangen spricht der Autor mit dem Berliner Literaturwissenschaftler Norbert Miller aus Berlin, einem der großen deutschen Literaturwissenschaftler der Gegenwart und profunden Kenner des 18. Jahrhunderts. Joachim Kalka erhielt für sein Übersetzungswerk 1996 den Johann-Heinrich-Voß-Preis der Darmstädter Akademie für Sprache und Dichtung, die ihn im folgenden Jahr zum Mitglied wählte. Die Phantome der Aufklärung sind im Berenberg Verlag, Berlin, erschienen, für den Kalka zuletzt Léon Blums Erinnerungen an die Dreyfus-Affäre, Beschwörung der Schatten, und Chestertons Essays Die Wildnis des häuslichen Lebens übersetzt und herausgegeben hatte.
Eintritt: Euro 7,-/5,-/3,50