Zum Hauptinhalt springen
21.2.
   
Freitag 18.00 Uhr

Ukraine im Krieg: Halyna Kruk, Katja Petrowskaja, Igor Pomeranzew, Andreas Rostek, Daniela Seel, Ulf Stolterfoht, Iryna Tsilyk

Veranstaltungsdaten

Zwei Wochen nach dem großrussischen Angriff im Februar 2022 bat das Literaturhaus in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung in einer langen Nacht Autor:innen und Expert:innen auf die Bühne und ins Gespräch – noch unter Schock und gefangen in der Gegenwärtigkeit des Krieges. Drei Jahre später dauert der Krieg noch immer an. Er hat langfristige Folgen für die Menschen in der Ukraine, aber auch für das restliche Europa und die globale Sicherheitsordnung. Mit dem großangelegten russländischen Krieg hat sich die Wahrnehmung des Landes geändert: Wir begegnen einer unabhängigen, mutigen Gesellschaft, längst losgelöst von Russland – lassen wir ihre Stimmen erneut zu Wort kommen.

18.00 – 18.40 Uhr

Halyna Kruk: Es ist nicht möglich, »über Sterne am Himmel zu schreiben, wenn es etwas Wichtigeres, Zeitnahes und Aktuelles gibt.«

Kruk, 1974 in Lwiw geboren und preisgekrönte Lyrikerin, Schriftstellerin und Literaturwissenschaftlerin, publizierte Gedichtbände, Kurzgeschichten und Kinderbücher. Ihre Werke sind in mehr als dreißig Sprachen übersetzt; Kruk ist Professorin für ukrainische Literatur des Barock an der Universität Lwiw. Ihre Rede über den Krieg in der Ukraine zum Poesiefestival Berlin (2022) wurde breit wahrgenommen und in DIE ZEIT veröffentlicht. Sie wird ausgewählte Gedichte und Texte lesen.

 18.40 –19.20 Uhr

Daniela Seel und Iryna Tsylik: »Ich kann nicht mehr über den Krieg, die schmerzhafte Zerbrechlichkeit, all das Leid sprechen. Lieber will ich dir erzählen, wie meine Gurken gedeihen.«

Der Frage nachgehend, was so kostbar ist, dass es Schutz verdient aber zugleich droht, zu zerbrechen, haben sich die Dichterinnen Daniela Seel (Leipzig) und Iryna Tsilyk (Kyjiw) im Sommer und Herbst 2024 in einen mehrmonatigen Briefaustausch unter dem Titel »FRAGILE« begeben. Sie lesen aus ihren Briefen, einer Spezialausgabe des europäischen Literaturprojekts gleichen Namens des Netzwerks der Literaturhäuser.

19.20 –19.40 Uhr Pause 

19.40 – 20.20 Uhr

Ulf Stolterfoht und Igor Pomeranzew: »Das Bild der anfälligen Quitten, die, gebettet wie Edelsteine, in den Horden ruhten, obwohl jeder schon im Herbst über deren Schicksal im Frühling Bescheid wusste, hat sich mir tief eingegraben.«

Auch die Dichter Ulf Stolterfoht (Leipzig) und Igor Pomeranzew (Prag) haben sich im Sommer 2024 in einen Briefaustausch unter dem Titel »FRAGILE« begeben. Sie lesen aus ihren Briefen und sprechen über die besondere Form dieses Schreibens.

20.20 – 21.05 Uhr 

Andreas Rostek und Katja Petrowskaja

Wie verändert der Krieg die Bilder? Wie verändert er diejenigen, die ihm standhalten oder die ihm zuschauen? Mit ihren Fotokolumnen in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung hat die Schriftstellerin Katja Petrowskaja quasi absichtslos aber umso eindringlicher eine Chronik des Krieges geschrieben, druckfrisch im Suhrkamp Verlag erschienen unter dem Titel »als wäre es vorbei«. 1970 in Kyjiw geboren, lebt Petrowskaja heute in Berlin und Tbilissi. Ihr literarisches Debüt »Vielleicht Esther« wurde in über 30 Sprachen übersetzt. Mit ihr ins Gespräch kommt der Verleger Andreas Rostek; er wird seine Neuerscheinung »Blick auf Frauen | Den Krieg im Blick« von Victoria Amelina vorstellen. Seit Juni 2022 dokumentierte Amelina Kriegsverbrechen in den besetzten Gebieten der Ukraine. In ihrem Buch begleitet sie elf Journalistinnen, Anwältinnen und Freiwillige und beschreibt ihre eigene Wandlung von der Autorin und Mutter zur Aktivistin. 2023 wurde sie durch eine russische Rakete in Kramatorsk getötet.

Gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung, in Zusammenarbeit mit dem Haus der Heimat des Landes Baden-Württemberg