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30.4.
   
Dienstag 19.30 Uhr

Bodo Kirchhoff: Seit er sein Leben mit einem Tier teilt

Veranstaltungsdaten

Seit er sein Leben mit einem Tier teilt, denkt Schongauer in schlaflosen Nächten sogar manchmal daran, dass er gern als dieses Tier auf die Welt gekommen wäre, nur mit dem Gedächtnis für Gut und Ungut, Freund oder Feind, und ohne Wissen um die Zeit.

Bodo Kirchhoff


Vier Tage vor dem Höhepunkt des Sommers, dort, wo sich Louis Arthur Schongauer, einst düsterer Deutscher in Hollywood-Filmen, nach dem Tod seiner Frau zurückgezogen hat. Jetzt will er nur noch mit seiner Hündin leben, inmitten alter Oliven oberhalb des Gardasees. Doch dann strandet eine Reisebloggerin beim Wenden in seiner Zufahrt, und am nächsten Tag erwartet er eine Autorin, die ihn mit einem Porträt aus der Vergessenheit holen will: zwei Frauen mit Gespür für große Wunden in seinem Leben. Umso wichtiger wird ihm nun sein Tier, für das es nur ein Hier und Jetzt gibt. Bodo Kirchhoff erzählt in seinem neuem Roman »Seit er sein Leben mit einem Tier teilt« von der Sehnsucht nach dem Menschen, der uns erkennt und von den Abgründen, die sich auftun, wenn wir dieser Sehnsucht folgen. Kirchhoff, geboren 1948, lebt in Frankfurt am Main und am Gardasee. Nach seinen vielfach gefeierten Romanen »Die Liebe in groben Zügen« (2012) und »Verlangen und Melancholie« (2014) wurde er 2016 für seine Novelle »Widerfahrnis« mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet.