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19.2.2024

Mirjam Zadoff: Gewalt und Gedächtnis. Globale Erinnerung im 21. Jahrhundert

Veranstaltungsdaten

Zukunft hat ganz viel damit zu tun, dass man sich ein gemeinsames Leben vorstellt; das heißt, wenn ich nicht in der Lage bin, zu erinnern, dann kann ich mir auch keine Zukunft vorstellen, weil ich ja nicht weiß, wo es gefährlich wird; ich weiß dann aber auch nicht, was gute Formen des Zusammenlebens sind, das fehlt dann ja völlig.

Mirjam Zadoff

In heutigen Gesellschaften leben Menschen zusammen, deren Biografien durch unterschiedliche Erfahrungen von Krieg oder Diskriminierung geprägt sind – manchmal über Generationen hinweg. Können sie sich auf eine gemeinsame Erzählung verständigen? Mirjam Zadoff versteht Geschichte als Fähigkeit, Fragen der Gegenwart aus der Vergangenheit zu beantworten. Sie versammelt Beispiele aus aller Welt, wie in vielerlei Spielarten die Erinnerung an die Geschichte der Gewalt wachgehalten – oder vergessen – wird: in Italien an die Deportation der Juden, in Japan an die Zwangsprostituierten, in Johannesburg an die Opfer des Holocaust und des Kolonialismus. So knüpft sich eine globale Erinnerungskultur, die alle Menschen einschließt und in deren Leben die Geschichte eine Spur der Gewalt hinterlassen hat. Mirjam Zadoff ist Historikerin und Leiterin des Münchner NS-Dokumentationszentrums und wurde ausgezeichnet mit dem Fraenkel Prize for Contemporary History.

Eine Kooperation von Literaturhaus Stuttgart, Koordinierungsstelle Erinnerungskultur der Landeshauptstadt Stuttgart, forum jüdische bildung und kultur und Evangelisches Bildungszentrum Hospitalhof

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Sebastian Wenzel