»Lesen ist unnatürlich«: Heike Gfrereis, Lothar Müller, Thomas Steinfeld, Stephan Wackwitz

Bereits im Alter von 32 Jahren erhielt er einen Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Marburg; kurz darauf, 1973, veröffentlichte er sein legendäres Buch »Der Bürger als Held«, das von einer Welt erzählte, in der man über Heroen dichtet, während man selbst von einer festen Anstellung träumt, so Thomas Steinfeld in seinem Nachruf. Im Jahr 1975 wurde Heinz Schlaffer Ordinarius in Stuttgart. Dort blieb er. Seine schmalen Bücher wurden zu Schlüsselwerken der Disziplin, verfasst ohne Rücksicht auf akademische Moden und Konjunkturen. Im Literaturhaus sprach er über Mörikes Gedichte, hier wurde »Die kurze Geschichte der deutschen Literatur« diskutiert und die »Geistersprache«, ein Buch über Lyrik, vorgestellt. Am 31. Oktober 2023 ist Heinz Schlaffer gestorben. Heike Gfrereis, Literaturwissenschaftlerin und Ausstellungskuratorin, die Literaturkritiker, Autoren und langjährigen Literaturredakteure der Süddeutschen Zeitung, Lothar Müller und Thomas Steinfeld, sowie der Autor und ehemalige Leiter von Goethe-Instituten, Stephan Wackwitz, sprechen über Heinz Schlaffers Verdienste, seinen Blick auf Dichtung und Literatur und seinen besonderen Humor – eingebunden in persönliche Erinnerungen und Begegnungen.