Junge Jesid:innen erzählen – »Zwischen zwei Welten«: Ronya Othmann, Jihan Alomar, Farhad Alsilo, Florian Hassler
Veranstaltungsdaten
Tausende von Jesid:innen wurden ab August 2014 vom IS aus ihrer Heimat im Sindschar-Gebirge im Nordirak vertrieben, versklavt oder ermordet. Frauen und Kinder wurden systematisch vergewaltigt und verkauft. Schätzungsweise 5000 Menschen wurden getötet. Drei junge jesidische Autor:innen vermitteln dazu ihre ganz persönliche Sicht – drei Perspektiven auf Flucht und Verlust, aber auch auf Ankommen und Zuversicht. Ronya Othmann liest aus ihrem Debütroman »Die Sommer«, einer Geschichte voller Zärtlichkeit und Wut über eine zerrissene Welt zwischen München und dem Nordirak. Jihan Alomar dokumentiert in »Dankbarkeit – Die schlimmste Zeit meines Lebens« ihr Martyrium in IS-Gefangenschaft als Zehnjährige und den Neubeginn in Deutschland. Und Farhad Alsilos »Der Tag, an dem meine Kindheit endete« erzählt die Geschichte einer traumatischen Flucht durch die brennend heiße Wüste und durch das Sindschar-Gebirge, die erst endet, als er mit seiner Mutter und seinen kleinen Geschwistern 2015 im Rahmen des Baden-Württembergischen Sonderkontingents nach Deutschland kommt. Begleitet wird die literarische Perspektive von der politischen Perspektive: Florian Hassler, Staatssekretär für politische Koordinierung und Europa im Staatsministerium Baden-Württemberg, berichtet vom Engagement des Landes im Nordirak und den Hintergründen des Sonderkontingents.
Eine Veranstaltung des Staatsministeriums Baden-Württemberg in Kooperation mit dem Literaturhaus Stuttgart