Joel Berger: Was uns eint – was uns trennt
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Das Gespräch zwischen Juden und Christen gilt als Errungenschaft unserer Zeit, muss aber zugleich in die Geschichte der Juden und Christen eingeordnet werden – eine Geschichte der Entzweiung, eine Geschichte von Neid, Hass und unzähligen Pogromen. Die Disputation von Paris 1240 zum Beispiel endete mit der Verbrennung aller damals in diesem Lande auffindbarer Manuskripte, Handschriften und Bücher des Talmuds, wie auch der gesamten rabbinischen Literatur. Umso wichtiger ist es, herauszukristallisieren, was Juden und Christen über die Zeiten hinweg verbindet: Vor allem ein ethischer Monotheismus. Das heißt, dass die gesellschaftliche Moral aus dem Glauben an den einzigen Gott abzuleiten wäre, dass unser Handeln, unser Leben auf den Glauben an den einzigen Gott zurückgeht. Wenn auch die Kirche stets theologisch eine Trinität kennt, die wir Juden, weil wir Juden sind, in dieser Form ablehnen müssen, möchte dieser Vortrag dennoch eine „jüdische Trinität“ entgegensetzen, die Christen und Juden zu verbinden sucht. Geboren 1937 in Budapest, emigrierte Joel Berger 1968 nach Deutschland, ist Landesrabbiner a.D. und hat zur Geschichte und Kulturgeschichte des Judentums publiziert.
In Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsclub im Literaturhaus e.V.