Im Reich der Zeichen – Haiku special
Veranstaltungsdaten
Das Haiku, die wohl kleinste Form, die die Weltliteratur hervorgebracht hat, ist beides zugleich: Stirnrunzel-Anlass westlichen Leser:innen und weltweiter Kult. Manches Schöne wurde über dieses so aufregend unspektakuläre wie spektakulär unaufgeregte Genre geschrieben. Das Haiku als reine Geste, die mit dem Schwung des Kalligraph:innen-Pinsels jedes Bedeuten fortwischt. Das Haiku als literarischer Arm des Zen-Buddhismus. Das Haiku als Beatnik-Fetisch. Das Haiku als Foto in Worten. Das Haiku als minimalistische Poesie des “Fast nichts”. Das Haiku als Aus-den-Angeln-Heber des immer auf Interpretation und Diskurs geeichten eurozentristischen Intellekts. Das Haiku als Elfchen = Grundschullyrik. Das Haiku als Naturgedicht pur. Vor dem Hintergrund einer Recherchereise nach Japan wird Jan – jetlagged und/oder zugeschaltet – kurz einführend von seiner Faszination für das Haiku sprechen. Für die anschließende Diskussion stellen wir ein Dossier mit Haikus und kleinen Texten über das Haiku zur Verfügung. Und um dem Hütchen (k)ein Hütchen aufzusetzen, snacken wir Sushi und trinken japanisches Bier.