Daniela Dröscher, Martin Kordić: Lügen über meine Mutter - Jahre mit Martha
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Zwei Texte, die kulturelle wie soziale Herkunftsfragen verhandeln, verkrustete wie neu formulierte Geschlechter- und Körperbilder mit diesen verweben - grundiert von einer Sehnsucht, dem eigenen Leben einen anderen Stempel als den erwarteten aufzudrücken.
»Lügen über meine Mutter« ist die Erzählung einer Kindheit im Hunsrück der 1980er, ein „Kammerspiel Familie“, das immer stärker beherrscht wird von der fixen Idee des Vaters, das Übergewicht seiner Frau wäre verantwortlich für alles, was ihm versagt bleibt: die Beförderung, der soziale Aufstieg, die Anerkennung in der Dorfgemeinschaft. Und es ist zugleich auch eine Befragung des Geschehens aus der heutigen Perspektive. Daniela Dröscher, Jahrgang 1977, aufgewachsen in Rheinland-Pfalz, lebt in Berlin. Sie schreibt Prosa, Essays und Theatertexte.
„Jahre mit Martha“ erzählt von einer Liebesgeschichte ebenso wie von sozialer wie kultureller Herkunft und Migration aus Südosteuropa. D. Željko ist fünfzehn, als er sich in Martha verliebt. Sie ist Professorin in Heidelberg, er lebt mit seinen Eltern und Geschwistern zu fünft in einer Zweizimmerwohnung in Ludwigshafen. Mit Marthas Liebe wächst Željkos Welt. Doch wo verlaufen die Grenzen zwischen Begehren, Ausbeutung und Missbrauch? Martin Kordić, geboren 1983 in Celle, wuchs in Mannheim auf und arbeitet als Lektor für den Carl Hanser Verlag