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13.9.2022

Khaled Kalifa: Keiner betete an ihren Gräbern

Veranstaltungsdaten

Bevor der Sturm aufkam und die große Flut über Hosch Hanna hereinbrach, war es ganz still im Dorf gewesen.

Khaled Kalifa

Über fast hundert Jahre erstreckt sich Kalifas Erzählung über Syrien, indem er die Geschichten mehrerer Familien erzählt. Der Christ Hanna wächst am Ufer des Euphrat in einer muslimischen Familie auf, gemeinsam mit deren Sohn Zakaria. Er verliebt sich in die Tochter Suad. Hanna und Zakaria sehnen sich nach einem freien Leben, das der gläubigen Muslimin Suad indes nicht gefällt. Mit ihren besten Freunden ziehen Hanna und Zakaria nach Aleppo und errichten ein Freudenhaus, zu dem nur auserwählte Persönlichkeiten Zugang haben. Dort befinden sie sich auch an dem Tag im Jahr 1907, als der Fluss über die Ufer tritt. Es ist eine Zeit, in der Christen und Muslime noch nebeneinander auf dem Dorffriedhof begraben werden. Aber mit der Hochwasserkatastrophe setzen Veränderungen ein, die nicht nur das Leben der vier Freunde betreffen, sondern das ganze Land erfassen. Khaled Khalifa wurde 1964 in Aleppo, Syrien, geboren. Er gehört zu den bedeutendsten syrischen Erzählern, ist Autor zahlreicher Romane und Drehbücher fürs Kino und lebt in Damaskus. „Keiner betete an ihren Gräbern“ wurde von Larissa Bender ins Deutsche übertragen.

Bilder von der Veranstaltung